Warmheiße Witterung lässt Waldameisen aktiv werden

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Der Waldbesucher und Naturfreund denkt spätestens an sie, wenn er bei der Wanderung ihre Nester an sonnenbeschienenen Waldrändern sieht: Die Waldameise.

13 hügelbauende Waldameisenarten gibt es in Deutschland. Rund eine Million Tiere beherbergt so ein Hügel. Bei denn derzeit warmheißen Temperaturen haben die Ameisen erstmals in diesem Jahr ein volles Arbeitsprogramm: die Königinnen haben schon ihre ersten Eier abgelegt. Und die Jägerinnen durchstreifen emsig die Nestumgebung nach Beute und greifen alles an, was sich bewegt. Honigtausammlerinnen ziehen zu ihren Lauskolonien auf Fichte, Tanne und Buche und tragen den wertvollen Honigtau ins Nest zurück. Gerade diese flexible Arbeitsteilung ist das Erfolgsrezept der Waldameisen. „Schon 1774 wurden hügelbauende Waldameisen unter gesetzlichen Schutz gestellt“, so der Leiter des Thüringer Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann. Denn Waldameisen sind wichtig für die Waldökologie. Sie verbreiten Samen, vertilgen Schadinsekten, durchlüften den Boden und sind selbst Nahrungsgrundlage für viele Waldtierarten, wie etwa den Specht. Der Forstmann schützt deshalb Ameisenhügel und fördert zusätzlich ihre Verbreitung. In dem er Waldränder ameisenfreundlich gestaltet, Totholz im Wald belässt oder geeignete Habitatstrukturen schafft. Früher wurden Ameisenhügel sogar mit Drahthauben geschützt. Waldbesuchern empfiehlt Sproßmann, die Ameisennester aus der Entfernung zu beobachten. Keinesfalls sollten Hügel betreten oder mit Stöcken in Nestöffnungen gebohrt werden. Auch Steine sollten nicht auf das Hügelbauwerk geschmissen werden. Durch die Unterschutzstellung nach Bundesnaturschutzgesetz droht bei Zuwiderhandlungen eine Anzeige.

Publiziert am 31. Mai 2011, 10.13 Uhr