Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Antonín Dvořák stehen auf dem Programm

0
1463

Lydia Wunderlich und Christoph Hilpert  –  Violine, Hasmik Karapetyan und  Frederik Nitsche – Viola sowie Alexandre Castro-Balbi – Violoncello sind die Solisten im Kammerkonzert am Sonntag, 9. Februar 2014, um 11 Uhr in der Jenaer Rathausdiele. Auf dem Programm stehen das Streichquintett C-Dur KV 515 von Wolfgang Amadeus Mozart sowie von Antonín Dvořák das Streichquintett Es-Dur op. 97.

Im Frühjahr 1787, nach den umjubelten Prager Aufführungen seines “Figaro” und während der Arbeit am “Don Giovanni”, widmet sich Mozart einer Kammermusikgattung, die ihn seit seinen Salzburger Jugendjahren nicht mehr beschäftigt hatte: dem Streichquintett für zwei Geigen, zwei Bratschen und Cello. In seinem stets hellwachen Sinn für Neuerungen auf dem Wiener Notenmarkt war es Mozart nicht entgangen, dass seine Kollegen Franz Anton Hoffmeister und Ignaz Pleyel ab 1786 höchst erfolgreich Zyklen von Streichquintetten publiziert hatten.

Sicher hoffte er, an diesem “Boom” partizipieren zu können, zumal er sich im Quintett, anders als im Streichquartett, nicht der erdrückenden Konkurrenz Joseph Haydns aussetzen musste. Wie zu lesen ist, lehnte Haydn die Gattung Streichquintett mit der lakonischen Begründung ab, dass er “die fünfte Stimme einfach nicht finden” könne – seinem Freund Mozart fiel dies indes nicht schwer.

Von Salzburg her war er den reichen Mittelstimmensatz mit zwei Bratschen in Kammer- und Orchestermusik gewohnt. In Wien entwickelte sich die Viola beim Kammermusizieren zu “seinem” Instrument. Kein Wunder also, dass gerade die “fünfte Stimme”, sprich die erste Viola, in seinen Quintetten mit dankbaren solistischen Aufgaben betraut wird. Sie bildet neben dem Cello den eigentlichen Gegenpart zur ersten Geige, woraus ein vielschichtiges, klanglich ungemein reiches Musizieren entsteht, wovon man sich gerade in seinem Streichquintett KV 515 überzeugen kann.

Reichlich einhundert Jahre später komponiert Antonín Dvořák im amerikanischen Ferienort Spillville, einer tschechischen Siedlung in Iowa, das Streichquintett Es-Dur op.97. „Lehrer und Pfarrer, alles ist tschechisch, und so werde ich unter den meinen sein …welch ein Vergnügen wird das sein“, schreibt Dvořák, der jeden Morgen um 7 Uhr in der Kirche von Spillville die Orgel spielte. Es war für den Komponisten ein unbeschwertes, heiteres Leben auf dem Lande, und die Fülle und die Reife des Streichquintetts op. 97, das er in diesen Sommerferien komponierte, lässt dies das Publikum spüren.