Wie schwierig ist das Erbe der Reformation?

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2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag Martin Luthers. Aus diesem Anlass soll ein großes Reformationsjubiläum stattfinden, das möglichst viele Menschen anspricht und einlädt. Es soll nicht nur ein Fest der Protestanten sein, sondern auch Katholiken und andere Konfessionen einladen. Die Evangelische Kirche in Deutschland veranstaltet deshalb seit 2008 die breit angelegte Lutherdekade, in der bereits im Vorfeld des einmaligen „Events“ verschiedene Anliegen der Reformation – z. B. Bildung (2010), Freiheit (2011), Musik (2012) und Toleranz (2013) – thematisiert werden.

Doch was wird da eigentlich genau gefeiert? Feiert der Protestantismus vielleicht nur seine antirömische Einstellung? „Dieses Motiv war für die Reformations- und Lutherfeiern 1817 – mehr noch 1883 und 1917 – an vielen Orten tragend“, weiß der Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte der Universität Jena Prof. Dr. Christopher Spehr. Deshalb sei grundsätzlicher zu fragen: Was war die Reformation? Und welche Gegenwartsbedeutung hat sie? Gab es Ereignisse in der Reformation, an die man besser nicht erinnern sollte und die somit auch nicht „jubiläumswürdig“ sind? „Diese und weitere Fragen wurden jüngst in einem Zeitungsartikel von meinem Kollegen Prof. Dr. Thomas Kaufmann von der Universität in Göttingen aufgeworfen und problematisiert. Er wies zu Recht darauf hin, dass das Reformationsjubiläum erst gefeiert werden könne, wenn diese Probleme geklärt seien“, sagt Spehr.

Und weil diese Fragen nicht nur die wissenschaftliche Ebene, sondern auch die Ökumene und die Kirchenpraxis berühren, muss darüber ein möglichst breiter Diskurs geführt werden. Daher veranstaltet die Friedrich-Schiller-Universität Jena am Donnerstag, dem 2. Februar 2012, die öffentliche Podiumsdiskussion „Wie schwierig ist das Erbe der Reformation?“. Ab 19.15 Uhr werden sich im Hörsaal 3 des Uni-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) neben Prof. Dr. Thomas Kaufmann der Diskussion stellen: Propst Siegfried Kasparick, Vertreter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland aus Wittenberg, Prof. Dr. Josef Freitag, Lehrstuhlinhaber für römisch-katholische Dogmatik an der Universität Erfurt, Prof. Dr. Georg Schmidt, Historiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der Rektor der Jenaer Universität Prof. Dr. Klaus Dicke. Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dr. Christopher Spehr.

Terminhinweis:

„Wie schwierig ist das Erbe der Reformation?“

Podiumsdiskussion am 2. Februar 2012, um 19.15 Uhr im Hörsaal 3 des Jenaer Uni-Campus, Carl-Zeiß-Straße 3

Kontakt:

Prof. Dr. Christopher Spehr

Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Fürstengraben 6

07743 Jena

Tel.: 03641 / 941130

E-Mail: Christopher.spehr@uni-jena.de

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