„Wir haben uns intensiv vorbereitet und sind heiß darauf“

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Ein Blick zurück in die Zukunft: In der Saison 2013/2014 absolvierten die Oettinger Rockets Gotha ihr letztes Auswärtsspiel der Hauptrunde bei den finke baskets. Damals, am 28. März 2014, landeten sie ihren allerersten Sieg gegen Paderborn (88:80) seit dem Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA. Drei Tage später besiegelten die Gothaer mit dem 96:82-Triumph gegen die Kirchheim Knights den Einzug in die Playoffs.

Die erneute Teilnahme an den Playoffs ist denn auch das wichtigste Ziel für die dritte Serie in der ProA. Den Auftakt für die neue „Mission Playoffs“ nehmen die Rockets am kommenden Samstag in Angriff. Dann steht in der „Blauen Hölle“ der mit Spannung erwartete Saisonstart auf dem Programm. Gegner im ersten Heimspiel ist, wie im letzten Auswärtsspiel der zurückliegenden Hauptrunde, das Team der finke baskets (Tip-Off: 19 Uhr).

„Wir haben uns intensiv vorbereitet und sind heiß darauf, mit der Unterstützung unserer tollen Fans die Weichen für eine erfolgreiche Saison zu stellen“, sagt Head Coach Chris Ensminger vor dem „scharfen Start“ gegen die Paderborner, für die er gemeinsam mit seinem neuen Assistant Coach Steven Esterkamp in der Saison 2008/2009 als Spieler im Einsatz war. Steven Esterkamp war seinerzeit der Top-Scorer der Westfalen, die meisten Rebounds und Blocks gingen auf Chris Ensmingers Kappe. Beide bildeten also damals schon ein bärenstarkes Duo – an dieses erfolgreiche Zusammenspiel wollen sie nun als Trainer-Gespann natürlich anknüpfen.

Über den Sommer hat Chris Ensminger mit den Verantwortlichen der BiG-Organisation ein neues Team geformt. Insgesamt neun neue Spieler wurden integriert. Geblieben sind lediglich der alte und neue Kapitän Torvoris Baker, Albert Kuppe und Dmitrij Kreis (aktuell verletzt).

„Wir haben jetzt eine sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft, die viel Qualität besitzt“, sagt der Head Coach. „Wenn wir den Weg, den wir in der Vorbereitung eingeschlagen haben, Schritt für Schritt fortsetzen, uns kontinuierlich verbessern, unsere Stärken forcieren und aus Fehlern lernen, dann ist in dieser Saison alles möglich!“

Optimistisch blickt auch BiG-Präsidentin Astrid Kollmar der neuen Saison entgegen: „Bei uns ist der Star die Mannschaft! Die Teamchemie stimmt, die Jungs arbeiten hart im Training, ziehen an einem Strang und haben auch abseits des Spielfeldes jede Menge Spaß!“

Ungeachtet dessen gehen Chris Ensminger und Steven Esterkamp davon aus, dass die Qualifikation für die Playoffs „extrem schwer“ wird. Schließlich ist die Liga ihrer Meinung nach stärker besetzt als je zuvor. Diese Einschätzung teilen viele Experten – sie fußt nicht zuletzt auf der Tatsache, dass sich in dieser Saison viele erfahrene Akteure in der Liga tummeln, die bereits in der Beko BBL gespielt haben.

Indes setzen die Paderborner mehr denn je auf die Jugend. So zählt die Mannschaft des neuen Trainers Uli Naechster zu den jüngsten der gesamten Liga (Durchschnitt: 21 Jahre).

„Bisher war Gotha immer ein gutes Pflaster für uns – trotzdem wäre ein Sieg klar als Überraschung zu sehen“, sagt Uli Naechster vor dem Auftakt in Gotha und stapelt wohl bewusst ein wenig tief. Schließlich hat seine junge Mannschaft in der Vorbereitung bereits einige Male für Furore gesorgt. Unter anderem gewannen die finke baskets bei Science City Jena (80:67).

Freilich ist die Vorbereitung ein Muster mit begrenztem Wert. Für die Erfolge der Preseason kann sich am Ende der Serie keiner etwas kaufen. Für alle Teams der Liga gilt: Richtig ernst wird es am kommenden Wochenende!

Dann bestreiten die Rockets ihr erstes Pflichtspiel mit einem kleinen Button und der Botschaft „In Memoriam Dirk Kollmar“ auf der Brust. Dieser Aufdruck ist dem im Mai dieses Jahres viel zu früh verstorbenen BiG-Präsidenten, Geschäftsführer der Oettinger Brauerei GmbH und Basketballer mit Leib und Seele gewidmet. Ihm wird unmittelbar vor dem Tip-Off gedacht. Nicht mit einer Schweigeminute, sondern mit einem herzlichen Applaus für einen guten Freund, der den Basketball in Gotha und in Thüringen geprägt hat wie kein Zweiter.

Ein volles Haus, ein packendes Spiel und ein Sieg am Samstag wären 100-prozentig in Dirk Kollmars Sinne. Denn all das wäre die beste Fortsetzung jener Erfolgsgeschichte, an der er mit jeder Menge Herzblut mitgeschrieben hat.