Seit wenigen Wochen ist der neu gegründete Kreisverband des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ in Gotha tätig. Grund genug, bei der Kreisverbandsvorsitzenden Kerstin Kurze vorbei zu schauen.
„Man kann tatsächlich sagen, dass wir vorher ein ‚loser Haufen‘ waren, der sich einfach interessehalber gefunden hatte“, beschreibt Kerstin Kurze die Situation vor dem 22. September. Aktuell sind 18 Mitglieder im Kreisverband gemeldet. Da sei die Strukturierung und Organisation noch etwas schwerfällig, bemerkte Kurze. Trotzdem etabliert sich allmählich ein eingespieltes Team. „Dann nimmt auch der Stress wieder etwas ab – hoffentlich“, sagte Kurze mit einem Lächeln.
Nach den vier Wahlen im Jahr 2024, die die BSW-Anhänger praktisch „ad hoc“ zu bewältigen hatten, sei nun ausreichend Zeit, um anzupacken, Mitglieder anzuwerben und die Bekanntheit des Kreisverbands bei den Einwohnern zu erhöhen. „Dabei wollen wir nicht nur auf Veranstaltungen, Plakate oder Informationsstände setzen. Die reale politische Arbeit steht im Mittelpunkt“, so Kurze.
Darüber hinaus hat sich der Kreisverband schon einiges vorgenommen: So soll das pädagogische Konzept für den geplanten „Schulcampus Neudietendorf“ (Grund und Regelschule sowie Gymnasium) eingehend analysiert werden, da ein Neubau ohne eine solche Analyse zu nichts führe. Außerdem solle das Auslesen von Chips bei überfahrenen Katzen für Ordnungsämter oder Einsatzkräfte verpflichtend sein. „Es sind nicht immer die ‚großen‘ Themen, die wir bespielen. Aber wir treten als die Stimme der Bürger auf. Als solche gehen wir mit offenen Augen und Ohren durch die Welt und nehmen uns Problemen an“, bemerkte Kerstin Kurze.
Viele Mitglieder haben keine Erfahrung mit Kommunalpolitik – ähnlich wie Kerstin Kurze. Um sich die Rechte und Pflichten bewusst zu machen, seien viel Motivation und Eigenverantwortung notwendig. Doch niemand stehe allein da: „Die wenigen Wechsler von
anderen Parteien sind eine große Hilfe. Außerdem haben wir gute Kontakte zum Landesverband. Dort greifen uns die Profis hilfreich unter die Arme“, freut sich die Bauingenieurin.
In den kommenden Monaten wird es wichtig sein, die vorhandenen Strukturen zu festigen und alle Mitglieder stärker zur aktiven Mitarbeit zu motivieren.
Dieser Beitrag erschien im Oscar am Freitag-Magazin, Ausgabe 10 (2025)






















