Die gute Nachricht: „Vorleser online“ in Gotha

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Der art der stadt e.V. aus Gotha bietet eine neue soziale Dienstleistung an: Vorleser online!
Für Schauspielerinnen und Schauspieler ist es eine harte Zeit, denn alle Engagements auf den Bühnen, im Film oder bei anderen Veranstaltungen sind abgesagt. Ihre besten Fähigkeiten, in besonderer Weise zu sprechen und zu spielen, werden gerade nicht genutzt. “Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich einsam fühlen”, erklärt Katharina Vötter vom art der stadt e.V. aus Gotha. Warum also nicht beide Seiten zusammenbringen? Natürlich coronaverträglich.
Im internen Projektkreis des soziokulturellen Vereins wurde deshalb eine neue Idee geboren: Vorlesen auf Anfrage. “Unser Vorleser-Projekt ist eine Dienstleistung, die individuell mit uns vereinbart wird”, erklärt Projektleiterin Vötter. Sie ist für jeden Interessierten geeignet, also auch für Kinder oder für ältere Menschen, denen selbst zu lesen oft schwer fällt. Der Ablauf ist ganz einfach: Jemand hat den Wunsch, dass man ihm vorliest. Dann schreibt er den art der stadt e.V. an (info@artderstadt.de) oder ruft die Büronummer an (Tel. 03621-40 29 90). Dann wird man sich so schnell wie möglich zurückmelden.
Im Gespräch werden dann die Wünsche dessen geklärt, der gerne einen Vorleser hätte: Welches Buch, wie lange, auf welche Weise. Vorlesen geht am Telefon, per Skype oder mit einem anderen Video-Chat-Programm. Falls jemand mit Internet wenig Erfahrung hat, könnte man ihm auch eine Audio-Datei per Email zuschicken. “Wir haben da eine ganze Menge Möglichkeiten”, erklärt Katharina Vötter, man müsse nur darüber sprechen.
Der Service ist nicht kostenfrei. “Unser Regelsatz beträgt 1 Euro pro Minute”, heißt es vom Verein. Die Hälfte geht an den Sprechenden, die andere an den Verein. Buchen kann man den Vorleser ab einer halben Stunde. “Unsere Vorleser sind ausgebildete Schauspielerinnen und Schauspieler. Sie wissen genau, wie man einen geschriebenen Text zum Leben erweckt”, verspricht Katharina Vötter. Dass man nebenbei auch etwas über den Text sprechen wird, sei stark zu vermuten. “Wir sind gespannt”, heißt es beim art der stadt e.V. Vergleichbare Projekte scheint es noch nicht in dieser Art zu geben.
Auf dem Foto: Katharina Vötter (Fotografin: Merle Hensel).

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