Elisabeths aus Gotha trafen sich im Rathaus

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Gothas Rathaus in neuem Licht. Foto: OaF

Gotha (red, 20. November). Wenige Stunden vor dem „Elisabeth-Tag“ trafen sich Kinder der Stadt Gotha, die den Namen Elisabeth tragen im Gothaer Rathaus. Oberbürgermeister Knut Kreuch hatte die Frauen anlässlich des Gedenktages in die „Gute Stube der Residenzstadt“ gebeten, um ihnen seinen neuen Prospekt „Elisabeth. Regentin der Herzen“ vorzustellen, berichtet die Stadtverwaltung Gotha. Einem Aufruf des Stadtoberhauptes waren viele Frauen und Kinder mit dem Namen Elisabeth gefolgt, die älteste von Ihnen war 91 Jahre jung, die jüngste elf Monate. Die Namensträgerinnen spiegelten die ganze Alterspyramide der Stadt dar, denn ob Baby mit 1 Jahr und 8 Monaten, Kinder mit 9 und 14 Jahre, Teenager mit 22 und 29 Jahren, Frauen mittleren Alters oder Damen im Unruhestand, alle fanden sich gern im Gothaer Rathaus ein.

Der „Elisabeth-Tag“ geht auf die Heilige Elisabeth zurück über deren Wirken eine Urkunde im Stadtarchiv Gotha aus dem Jahr 1223 berichtet, in dem sie mit einer Schenkung der Gothaer Bürgerin Hildegardis, in Gotha das erste Krankenhaus eröffnete, was der Ursprung ihrer lebenslangen karitativen Tätigkeit wurde und zur Seligsprechung führte.

In seinem neuen Prospekt „Elisabeth. Regentin der Herzen“ stellt Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch zwar nicht die Heilige Elisabeth in den Mittelpunkt, sondern zwei andere Frauen dieses Namens, die direkten Bezug zu Gotha haben. So spannt der Autor einen Bogen von der Markgräfin Elisabeth von Thüringen (1286-1359), die den Beinamen „Domina von Gotha“ trug bis zur kürzlich verstorbenen Queen Elisabeth II. von Großbritannien, die durch einen gemeinsamen Stammbaum verbunden sind. Kaum jemand weiß, dass bereits diese Gothaer Regentin, eine Stammmutter des britischen Empire ist.

Elisabeth Domina von Gotha, war eine der reichsten Fürstentöchter Thüringens, als sie die Ehe mit dem späteren Landgrafen Friedrich II. von Thüringen einging. Ihre Fürstenhochzeit vom 24. August 1300 in Gotha markiert den Aufstieg der Stadt zu einem der wichtigsten Zentren in Mitteldeutschland. Während der Krankheit ihres Mannes 1321-1323 war sie die erste Frau, die einen Staat regierte, nach seinem Tod blieb sie bis 1328 der regierende Vormund für ihren unmündigen Sohn Friedrich III. und als der auch vor der Mutter starb wurde sie zur mächtigen Beraterin ihrer Enkelsöhne. Von 1300 bis 1359 bestimmte sie über mehr als ein halbes Jahrhundert die Geschicke der Stadt. Von Elisabeth von Gotha bis Elisabeth von Großbritannien sind es mehr als 20 Generationen.

Im Prospekt gibt es somit nicht nur einen geschichtlichen Abriss über den Weg der Regentin der Herzen aus Gotha bis zur Queen von Großbritannien, sondern auch einen gezeichneten Stammbaum, mit sechs Damenbildnissen beginnend mit Elisabeth Domina von Gotha bis zu ihren Nachkommen Königin Maria Stuart, Königin Anne Stuart, Augusta Pricess of Wales, Queen Victoria und Queen Elisabeth II. Auch die Könige Charles I. und Charles II. sind als Nachkommen aus Gotha und Vorfahren des heutigen Königs im Stammbaum integriert. Alle Bildnisse schuf Natali Schmidt.

Den Abschluss des Prospektes „Elisabeth. Regentin der Herzen“ bildet eine englische Version der Gothaer Geschichte, um insbesondere den Bedürfnissen des internationalen Tourismus in Gotha nachzukommen. Das Prospekt ist ab sofort für 2 Euro im „Gotha-adelt-Laden“ erhältlich.

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