Hexen, Ritter, Folterkammer – Die etwas andere Osterferienaktion der Thüringer Trachtenjugend

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Die Wachsenburg mit Trachtenpuppen. Bild: Dirk Koch

Auf der Wunschliste der Vorhaben der Thüringer Trachtenjugend, stand ganz weit oben das Thema Hexen und Ritter

Zur Osterferienaktion 2024 wurde das Vorhaben nun verwirklicht. Mit einer riesigen, unerwartet hohen Teilnehmerzahl. Die Teilnehmer kamen aus allen Landesteilen, auch aus dem Drei-Gleichen-Land und dem Landkreis Gotha. Übernachtungsort war Gräfenroda, Touren gingen zur Burg Liebenstein und auf die Veste Wachsenburg.

Die Auswahl an Beschäftigungsmöglichkeiten war übergroß: So bot Katrin Lange aus Ponitz das Binden von Reisigbesen an, die dann später beim inszenierten Hexentanz zur Anwendung kamen. Dieser fand auf der Burgruine Liebenstein bei Plaue statt, wobei die Teilnehmer in die verschiedensten Rollen als Hexen, Teufel oder andere Fabelwesen schlüpften. Jürgen Schiecke aus Brotterode hatte mit seinen Tanzworkshops großen Andrang zu bewältigen. Die Projektmanagerin der Thüringer Trachtenjugend, Katharina Neumann, begann mit einigen Muttis aus Trachtengruppen verschiedene Handarbeitsthemen.

Apel Vitzthum und die Belagerung der Wachsenburg im Jahre 1451 haben die Geschichte Thüringens und der Stadt Erfurt bis in die Gegenwart und in die Zukunft hinein geprägt. Apel Vitzthum, heute Interessierten noch bekannt als der „Brandmeister“ von Thüringen, hatte sich in den letzten Monaten des Jahres 1451 einer Belagerung der Wachsenburg durch die Erfurter zu stellen. Leonard Fink und Conrad Zeisig dienten in unserer kleinen Theatervorführung als gehorsame Ritter ihrem doch ziemlich kleinem Herren Apel Vitzthum und hatten dabei ihren historischen Spaß. In der sagenhaften Überlieferung gehören sie zu den drei schrägen Vögeln von der Wachsenburg, Zeisig, Fink und Storch, die an Schlechtigkeit und Gerissenheit kaum zu überbieten waren. Auf der Wachsenburg selbst konnte die Feriengruppe dann selbst die drei steinernen Kanonenkugeln entdecken, die im Museumsgebäude und im Treppenturm des Rittersaals eingemauert sind und von der geschilderten Belagerung herrühren.

Ein Dank gilt der Burgherrenfamilie der Veste Wachsenburg, Ruth und Georg Wagner, die uns einen Mittagsimbiss und freien Burgeintritt spendierten. Gerade wird das Brunnenhaus mit dem tiefen Burgbrunnen restauriert, das jedoch extra für uns geöffnet wurde. Eine große Attraktion war die Folterkammer, wo wir uns mit wahren Instrumenten der Qual vertraut machten, z. B. dem hochnotpeinlichen Befragungsstuhl und der Eisernen Jungfrau. Uns war allen schnell klar, dass wir bei solchen Verhörmethoden ziemlich schnell gestanden hätten.

Text: Dirk Koch, Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend

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