Die Leerstelle im Herzoglichen Museum. Zu Verlustlinien in der Gemäldesammlung

0
1204
Herzogliches Museum Gotha – Gemäldesaal, 1905. Foto: Carl Zink

Führung zum Tag der Provenienzforschung

Die Sammlungen der Friedenstein Stiftung Gotha haben sowohl vor als auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schwere Verluste erlitten. Neben den hochorganisierten und systematischen Entnahmen durch die russische Besatzungsmacht kam es bereits zuvor zu Entnahmen durch die amerikanische Besatzungsmacht, die nicht als Reparationsleistungen verbucht wurden und heute nur schwer nachvollziehbar sind. Aber auch Diebstähle durch die eigene Bevölkerung in den Wirren der Nachkriegszeit sind heute nur schwer nachvollziehbar. Dies aufzuarbeiten ist Aufgabe der Provenienzforschung, die in den letzten Jahren verschiedene Verlustlinien identifiziert hat.

Anlässlich des jährlich stattfindenden Tages der Provenienzforschung am 10. April wird
Dr. Timo Trümper, Leiter der Abteilung Wissenschaft und Sammlungen der Friedenstein Stiftung Gotha, diese Verlustlinien im Kontext der Gemäldesammlung in einer Führung durch das Herzogliche Museum vorstellen. Mit der Eröffnung des Herzoglichen Museums 1879 vollzog sich der Wandel von einer fürstlichen Sammlung, die vor allem nach persönlichen Interessen und Repräsentationsansprüchen zusammengestellt worden war, zu einem Bildungsmuseum, in dem die Objekte in einem für die damalige Zeit modernen, großzügigen und repräsentativen Gebäude ausgestellt wurden. Neben der Entstehung und den Verlusten der Gothaer Gemäldesammlung beleuchtet Dr. Trümper in seiner Führung auch die veränderten Sehgewohnheiten und das Wunder von Gotha nach 1990.

Die Führung findet am Mittwoch, 10. April, um 16 Uhr statt. Das Angebot ist im Eintrittspreis für das Herzogliche Museum von 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, enthalten. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT