Der als Arkadengang gestaltete Eingangsbereich der Kirche St. Peter und Paul in Bad Tabarz erstrahlt seit kurzem in neuem Glanze. 84.000 Euro hat die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Tabarz-Cabarz nach eigenen Angaben bereits investiert.
Die Sanierung des Vordachs, wie auch der gesamten Kirche war bitter notwendig geworden, da an dem als Einzeldenkmal ausgewiesenen Objekt in den vergangenen Jahren immer größere Schäden festgestellt worden waren.
Um die Kirchensanierung in Schwung zu bringen, hatte die Gemeinde Bad Tabarz bereits im Jahr 2018 eine Planung in Auftrag gegeben und versucht, Fördermittel für die Sanierung zu erhaschen. Allerdings stellte sich heraus, dass Sicherungsmittel für denkmalgeschützte Objekte nicht in Kirchen verbaut werden können.
Damit rückte auch die schrittweise Sanierung des Objektes aus Sicht der Gemeindeverwaltung Bad Tabarz vorerst in weite Ferne, da die mit rund 400.000 Euro veranschlagte Kirchensanierung für die Gemeinde ohne Fördermittel nicht zu finanzieren ist.
Um das Gebäude dennoch zu erhalten, hatte sich die Kirchgemeinde Bad Tabarz nun bereit erklärt, die fehlenden Mittel für den ersten Bauabschnitt aufzubringen und finanzierte die Sanierung der Eingangsbedachung mit 84.000 Euro. 20.000 Euro davon stellte der Kirchenkreis zur Verfügung. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Kirche St. Peter und Paul in Bad Tabarz gehört nicht, wie allgemein üblich, der Kirchgemeinde, sondern der weltlichen Gemeinde.
Pfarrer Kai-Philipp Kunze erklärt: „In den vergangenen Jahren haben viele Tabarzer Bürger und unsere Gemeindeglieder viel für den Erhalt ihrer Kirche gespendet. Dass wir jetzt deutlich sichtbar angefangen haben, ist ein wichtiges Signal für die Gemeinde und den ganzen Ort.“
Bürgermeister David Ortmann ist für die großzügige Unterstützung äußerst dankbar, denn Bad Tabarz trägt aus der Vergangenheit immer noch einen riesigen Schuldenberg vor sich her. Die Verschuldung der Gemeinde ist mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Verschuldung der Thüringer Kommunen. „Wir sind und wir bleiben auf derartige Unterstützung aus dem Ort angewiesen“, erläutert der Bürgermeister. „Die Kirchgemeinde hilft damit maßgeblich, ein Objekt zu erhalten, dass sie selbst auch gern nutzt.“ So entstehe auch ein Vorteil für beide Seiten. „Pfarrer Kai-Philipp Kunze und der Gemeindekirchenrat um Jürgen Füldner haben Bad Tabarz damit einen großen Dienst erwiesen und verdeutlicht damit auch die große Verbundenheit zu der Gemeinschaft im Ort. Schließlich ist die Kirche St. Peter und Paul auch ein ortsbildprägendes Gebäude, dass damit für alle Bürgerinnen und Bürger erhalten werde“, so Ortmann weiter.
Die Sanierung des Komplexes in natürlich damit noch nicht abgeschlossen. Das Bauamt der Gemeinde schätzt das für die weitere Sanierung der Kirche rund 320.000 Euro aufgebracht werden müssen. Zum 31.01.2021 möchte die Gemeindeverwaltung hierfür einen Jahresantrag im Rahmen der neuen Städtebauförderung BL-LZ beantragen. Die Planung für die Gesamtsanierung liegt bereits vor.