Ohratalbahn: Grüne sehen Land Thüringen „in der Pflicht“

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Gotha Stadtschild

Der Kreisverband der Gothaer Grünen übt scharfe Kritik an der Entscheidung, die Ohratalbahn nun ein weiteres Mal stillzulegen. In einer Pressemiteilung schreibt der Kreisverband:

„Auch wenn laut Aussage von Verkehrsminister Hoff diese Entscheidung auf den aktuellen Betreiber Zossen-Rail zurückgehen soll, so ist doch das erschreckende Desinteresse des von der Linken geführten Verkehrsministeriums in den letzten Jahren ganz offensichtlich eine zu schwere Hypothek gewesen!  Nach der überfälligen Entscheidung der Landesregierung, auch die Ohratalbahn als eine der prioritär wieder zu eröffnenden Bahnstrecken in den Koalitionsvertrag aufzunehmen, ist nun einmal mehr schnelles Handeln absolut unerlässlich.

Steffen Fuchs, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion erklärt dazu: „Erneut musste die Öffentlichkeit von einer derartig gravierenden Entscheidung wie sie die jetzige, zweite Streckenstillegung bedeutet, aus der Presse erfahren. Die Grüne Kreistagsfraktion hatte im vergangenen Herbst die Zukunft der Ohratalbahn in einer Anfrage thematisiert, woraufhin der Landrat zugesagt hatte, regelmäßig über den aktuellen Stand zu berichten. Immerhin sind deren Belange fester Bestandteil des Regionalmanagements von Kreis Gotha und Ilm-Kreis.

Den Runden Tisch, der nicht nur einen Vertreter des Infrastrukturministeriums, den Gothaer Landrat und den Ohrdrufer Bürgermeister, sondern auch den bisherigen Nutzer Zossen-Rail, alle Anliegerkommunen und die Landrätin des Ilm-Kreis ins Boot holen muss, werden wir vor Ort konstruktiv unterstützen.

Allerdings ist das Verkehrsministerium in der Pflicht, nun federführend einen verbindlichen Fahrplan für die Wiedereröffnung festzulegen. Immerhin war es auch der CDU-Verkehrsminister Carius, der deren Stilllegung gezielt vorbereitet und umgesetzt hat. Alles andere als die Wiedereröffnung der Strecke, in deren Sanierung kurz vor ihrer Stilllegung bekanntlich Millionen Euro geflossen sind, wäre ein Schlag ins Gesicht des Steuerzahlers. Auch mit Blick auf die dringend erforderliche Verkehrswende und die damit verbundene Stärkung des ÖPNV und Güterschienenverkehrs, die für eine effektive Bekämpfung des Klimawandels unverzichtbar ist, gilt es jetzt bei der Ohratalbahn eine massive Kehrtwende einzuleiten, bei der sich zu allererst das Land als glaubwürdiger Partner beweisen muss.“

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