Veranstaltungsbranche sieht „de facto Lockdown“ für sich

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Symbolfoto zum Thema Coronavirus: Die 4. Welle ist im Anmarsch: Bildquellenangabe: fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de

Erfurt (red, 18. November). Die Allianz der Veranstaltungswirtschaft Thüringen (AVwT) habe angesichts der katastrophalen Pandemiesituation in Thüringen Verständnis dafür, dass Maßnahmen zur Eindämmung des exponentiellen Wachstums unternommen werden müssen.

Man stelle aber fest, dass Maßnahmen wie 2G – verbunden mit Masken-Pflicht, Mindestabständen und Kapazitätsbegrenzungen – aus epidemiologischer Sicht zwar nachvollziehbar, aber wirtschaftlich nicht darstellbar seien. Produktionskosten steigen immer weiter, Einnahmen sinken: „Im Ergebnis bedeuten diese neuen und höheren Auflagen für die Veranstaltungsbranche de facto einen weiteren Lockdown“, so Ulrike Köppel, Vorsitzende des AVwT und Geschäftsführerin der weimar GmbH: „Wir erwarten, dass dies von der Bundes- und Landespolitik so verstanden und mit einer Anpassung und Weiterführung der Wirtschaftshilfen begleitet wird.“

Darüber hinaus müsse endlich die bereits seit dem Sommer vom AVwT und den Bundesverbänden der Veranstaltungsbranche immer wieder geforderte Anpassung der arbeitsrechtlichen Grundlagen auf Bundesebene erfolgen. „Ohne juristische Klarheit und Sicherheit ist die Umsetzung von G-Regeln für Angestellte der Unternehmen nicht möglich“, konstatiert Carsten Müller, AVwT-Vorstand und stellvertretender JenaKultur-Werkleiter: „Ohne eine Anpassung im Bundesinfektionsschutzgesetz und in der Bundesarbeitsschutzverordnung kann der Arbeitgeber den Impfstatus der Arbeitnehmer nicht abfragen bzw. daraus Schlüsse für die Produktionsplanung ziehen.“

Der AVwT erwarte auch Umsetzungsprobleme bei der einzig vorgesehenen Freitestung für ungeimpftes Personal mit PCR-Tests bei 2G-Vorgaben. Die erwartbare erhöhte Nachfrage nach PCR-Tests müsse auch durch die Labore umsetzbar sein. Praktisch aber befänden sich diese Labore bereits infolge der wichtigen schulbezogenen Nach- und Freitestungen am Kapazitäts-Limit.

Die Thüringer Veranstaltungswirtschaft leide unter der durch diese Situation weiter forcierte Personalflucht aus der Branche, die vorhersehbar auch 2022 schnell zu Grenzen in der Produktionsfähigkeit führen wird.

Gleichzeitig richte sich der AVwT auch deutlich an die Mitarbeiter der Veranstaltungsunternehmen und deren Kunden: „Lassen Sie sich bitte impfen! Die derzeitige Situation resultiert vor allem aus der ungenügenden Impfbereitschaft in noch immer zu großen Teilen der Thüringer Bevölkerung. Wenn sich die Impfbereitschaft angesichts dieser dramatischen Gesamtsituation nicht grundsätzlich ändert, verliert die gesamte Veranstaltungsbranche mit ihren Angestellten ihre Zukunftsperspektive.“

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