Waldbahn: Linienübernahme durch Firma Steinbrück auch im zweiten Anlauf gescheitert

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Gotha Stadtschild

Das Busunternehmen Wolfgang Steinbrück e. K. ist auch im zweiten Anlauf daran gescheitert, die Liniengenehmigungen für die Strecken der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH (TWSB) zu übernehmen. Dies teilte das Landratsamt Gotha heute in einer Pressemitteilung mit.

Darin heißt es: „Das Landesverwaltungsamt wies den Widerspruch, den der Anwalt des Unternehmens gegen den Versagungsbescheid vom vergangenen Oktober eingelegt hatte, zu Wochenbeginn zurück – mit teils drastischen Formulierungen in der Begründung. Das Omnibusunternehmen wollte die Straßenbahnlinien künftig per Bus bedienen und dabei sogar ohne Zuschüsse auskommen.

Neben den schwer wiegenden Festlegungen des Nahverkehrsplans und der Betrauung der TWSB durch den Kreistag, die diesem Vorhaben nach wie vor entgegenstehen, zweifelte das Landesverwaltungsamt in seinem Widerspruchsbescheid insbeson­dere die Ausführungen zu dem von Steinbrück behaupteten kostendeckenden Betrieb der Strecken an: „Nach allem ist die Behauptung, das Defizit durch eine extreme Einnahmenverbesserung verringern zu können, widerlegt“, heißt es.

Ferner habe „die Anhörung ergeben, dass eine Reihe von in den Antragsunterlagen benannten Haltestellen noch überhaupt nicht existieren und erst noch gebaut werden müssen.“ Diese Kosten seien aber ebenso wenig in die Kalkulation eingestellt wie die Nutzungskosten für bereits bestehende Haltestellen, würde man dem Ansinnen ‚Bus anstelle Bahn‘ folgen“, so das Landratsamt Gotha.

Gegen diese Entscheidung des Landesverwaltungsamts können höchstens noch Gerichte angerufen werden. Unabhängig davon wurden der TWSB die Verlängerungen zu den vorliegenden Liniengenehmigungen bereits erteilt; die entsprechenden Urkunden sind bereits zu Jahresbeginn 2017 übergeben worden.

H&H Makler

2 KOMMENTARE

  1. Touristen-Magnete, wie eben die Thüringer Wald- und Strassenbahn, müssen einfach erhalten bleiben !!!
    Es kann nicht sein das Gotha schon wieder um eine Attraktion ärmer gemacht werden soll, nur weil gewisse
    „Unternehmer“ den Hals einfach nicht voll genug bekommen.
    1897 wurde zwischen der Landesregierung des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha und der Gothaer Straßenbahn eine Vereinbarung zum Bau einer Überlandbahn geschlossen. Also existiert diese Bahn ja wohl schon „um Einiges“ länger als die Firma Steinbrück!
    Das Wohl und Ansehen der Stadt, sowie auch der Erhalt solch alter und schöner Überlandbahnen solle ja wohl eindeutig wichtiger sein, wie die Profitgier irgend welcher Unternehmer!

  2. Dieser „Unternehmer“ wird sich ja hoffentlich bald erledigt haben. Bei den Fernbussen ist er raus, und im Nahverkehr wird mit dem nach all dem Ärger, den er in Gotha gemacht hat, auch niemand mehr was machen. Ich freue mich schon auf die Wiedereröffnungsfahrt der Ohratalbahn. 🙂

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