
Vom 23. März bis 11. April feierten die Lesewochen „Waltershausen liest…“ unter dem Motto „Heiteres & Humorvolles“ ihre Premiere. Initiiert und veranstaltet wurden diese laut Pressemitteilung von der Initiative Buntes Waltershausen & Freunde. Das Programm umfasste vier Veranstaltungen.
Den Auftakt bildete eine Lesung aus einer heiteren Auswahl von Büchern. Die kurzweiligen Geschichten von Horst Evers bis Hape Kerkeling und anderen amüsierten die rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich anschließend mit auf das Literaturquiz einließen. Die gemeinsame Wissensanwendung in gemischten Teams bereitete allen viel Freude. Dieser Nachmittag aus Lesen und Quiz habe sowohl die Vorlesenden als auch das Publikum zu begeistert und weckte die Vorfreude auf die folgenden Termine.
Die Abendveranstaltung „(M)ein Lieblingsbuch“ lockte etwa 25 Interessierte an. Einige von ihnen hatten ihre Lieblingsbücher mitgebracht: Die fehlerfreie Darbietung des „Fönig“ von Walter Moers beispielsweise sei eine bemerkenswerte Leistung gewesen und sorgte für zahlreiche Lacher. Darüber hinaus wurden eigene Texte präsentiert und lebhafte Gespräche geführt. Spontan habe sich jemand bereit erklärt, aus dem Lieblingsbuch eines anderen vorzulesen, da er den Dialekt beherrschte. Der Abend hatte eine angenehme Atmosphäre.
In der Stadtbibliothek Waltershausen lud ein Bücherbingo bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag ein. Hier war die Resonanz gering, möglicherweise aufgrund der Uhrzeit oder mangelnder Vorstellungskraft bezüglich des Formats. Beim Bücherbingo galt es, in der Bibliothek Bücher zu finden, die zu den Angaben auf den Bingokarten passten, wie beispielsweise „Ein Buch eines Autors, der unter einem Pseudonym schreibt.“ In der anschließenden Auswertungsrunde präsentierten die Teilnehmenden ihre Fundstücke. Die Gespräche über die verschiedenen Werke waren anregend. Im Anschluss tauschten sich die Anwesenden über Verbesserungsvorschläge für das Bingoformat aus – die Veranstaltung weckte die Lust auf eine Wiederholung.
Den Höhepunkt der Lesewochen bildete die Abschlussveranstaltung mit dem Leipziger Autor Stefan Schwarz im Gleis3eck Waltershausen. Sowohl Waltershäuser als auch Gäste aus der Region und darüber hinaus waren gekommen, um seiner Lesung aus „Ist der immer so – Geschichten aus dem leeren Nest“ und „Fiese Viecher“ zu lauschen. Herr Schwarz brachte dabei das Publikum zum Lachen und Schmunzeln. In seinen humorvollen Kurzgeschichten, in denen er zumeist sich selbst oder seine Familie aufs Korn nimmt, erkannte sich das Publikum wieder. Wer hat sich nicht schon über den Gartennachbarn mit seinem unverständlichen Schönheitsideal geärgert? Oder wer kennt es nicht, wenn der Partner nach dem einen oder anderen Glas Wein ein ungewöhnliches Verhalten an den Tag legt? Gemeinsam mit den anderen Gästen im Saal über dieselben Pointen zu lachen, wirkte befreiend.
Sandra Petersohn, die Mitinitiatorin der Veranstaltungsreihe, resümierte: „Die Idee war es, durch Humor und gemeinsames Lachen ein Gemeinschaftsgefühl unter den Anwesenden zu schaffen. Denn Humor verbindet. Gemeinsames Lachen überwindet Vorurteile und Intoleranz. Es war uns ein Anliegen, dieses Gefühl der Verbundenheit im Publikum als Gegengewicht zur aktuellen gesellschaftlichen Spaltung aufgrund politischer Überzeugungen zu erzeugen. Ich denke, ein gemeinsames Lächeln erleichtert das Aufeinanderzugehen. Bei den Veranstaltungen ist dieses Konzept aufgegangen. Die Gäste sind offen aufeinander zugegangen und haben Kontakte geknüpft. So stelle ich mir ein Waltershausen vor, in dem ich mich wohlfühle!“
Ob die Veranstaltungsreihe im kommenden Jahr eine Fortsetzung findet, bleibe abzuwarten. Die Initiatoren sind gespannt auf die Entscheidung!