Kunst zwischen Nachhaltigkeit und Irritation

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Rüdiger Franke. Foto: Dr. Bernd Seydel

Gotha (red/bs, 14. September). Die Idee ist spannend: Der Schaukasten im Eingang zum Fundament, der Spielstätte des „art der stadt e. V.“ in Gotha, wird zur öffentlichen Kunstgalerie.

Um ihn im Zwei-Monats-Rhythmus zu füllen, haben sich Gothaer Künstlerinnen und Künstler zusammengetan. Begonnen hatte Bettina Schönemann, seit dem 1. September stellt dort Rüdiger Franke aus. Zu besichtigen ist das Kunstobjekt noch bis Ende Oktober zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Die Kunstwelt von Rüdiger Franke ist abstrakt, geordnet und klar. Auf seinen Bildern dominieren Linien, Streifen, Gliederungen. In seinen jüngsten Werken verschlingen sich kurze Linien so, dass wieder deutliche Formen entstehen. Für den Betrachter entstehen so gegenstandsfreie Räume, die für sich selbst stehen.

Bei seinem extra für diesen Ort geschaffenen Werk „Petrol“ greift Rüdiger Franke diese Prinzipien auf. Doch statt Tusche oder Farben benutzt er leere, weiße Joghurtbecher und blaue Deckel, die er akkurat ordnet und ausrichtet. Die Wirkung ist verblüffend. Nähert man sich dem Schaukasten, sieht man nur die geometrische Ordnung. Tritt man dichter heran, verwandelt sich der Eindruck, das Materielle wirkt stärker. „Petrol“ kann irritieren oder nachdenklich machen oder einfach nur erstaunen.

Im Rahmen des „Offenen Ateliers“ kann man Rüdiger Franke auch in seinem Atelier in der Roseggerstraße 8 in Gotha besuchen. Geöffnet ist es am Samstag, dem 17. September, von 11 Uhr bis 18 Uhr, und am Sonntag von 13 Uhr bis 18 Uhr.

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