Experten berieten, was aus Schloss Reinhardsbrunn werden könnte

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Expertentagung zur künftigen Entwicklungsstrategie für Schloss und Park Reinhardsbrunn

Reinhardsbrunn (Red, 10. Juni). Zu einer ganztägigen Expertentagung zur künftigen Entwicklungsstrategie für Schloss und Park Reinhardsbrunn kamen rund 60 Akteurinnen und Akteure aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen im Ahorn Berghotel in Friedrichroda zusammen. Dazu zählten unter anderem Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft, einschließlich Fachexperten verschiedenster Aufgabenfelder, von Vereinen, Verbänden und Behörden sowie der breiten Bürgerschaft.

In einer Videobotschaft betonte Ministerpräsident Bodo Ramelow das hohe bürgerschaftliche Engagement und die Verbundenheit der Menschen mit Reinhardsbrunn. Er verbinde den nun beginnenden Gesamtprozess zur Entwicklung des Standorts mit dem Wunsch, dass Park und Schloss durch die zukünftige Nutzung der Öffentlichkeit weiter zugänglich sind.

In Fachgesprächen und Arbeitsgruppen setzten sich die Teilnehmenden mit den Rahmenbedingungen und ersten Ideen zur zukünftigen Nutzung von Schloss und Park auseinander. Der Ergebnisvorstellung aus den Teams folgte eine lebendige Podiumsdiskussion unter Mitwirkung der Thüringer Staatssekretärin Tina Beer, die die Tagung am Morgen mit einem  Grußwort  eröffnet hatte, Andreas Jaeger, Projektleiter für Stadt- und Regionalentwicklung der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und Frank Sonnabend, Unternehmer und Initiator u.a. der Erfurter Defensionskaserne, der zuvor einen praxisnahen Einblick in die Herausforderungen bei der Entwicklung großer, historischer Liegenschaften gab.

„Ich freue mich, dass wir heute an diesem Punkt hier stehen: Die Expertentagung zur zukünftigen Entwicklungsstrategie ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg, Schloss und Park Reinhardsbrunn dauerhaft wieder zum Leben zu erwecken. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass wir ohne das herausragende Engagement vieler Menschen in den letzten Jahrzehnten heute nicht soweit wären. Der Austausch untereinander und mit Expertinnen heute hat uns wichtige Impulse für die weitere Entwicklung gegeben: Gemeinsam mit allen Akteur:innen werden wir nun das weitere Vorgehen konkret definieren, um in einen Prozess zur Bewertung von Ideen einzusteigen. Zusammen werden wir die richtigen Partner:innen finden, um Schloss und Park Reinhardsbrunn wieder zu einem wichtigen, lebendigen Ort für die Region und Thüringen zu machen,“ so die Thüringer Staatssekretärin für Kultur, Tina Beer, im Nachgang der Tagung.

„Es ist wichtig hervorzuheben, dass wir am Anfang eines Prozesses stehen: Der heutige Tag ist der Auftakt zu einem Verfahren, das wir gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren durchführen wollen. Nur zusammen können wir die richtige Nutzung für Schloss und Park Reinhardsbrunn finden. Der Gesamtprozess soll bis 2024 eine klare Perspektive aufzeigen“, so Andreas Jaeger, Projektleiter für Stadt- und Regionalentwicklung der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG).

Frank Sonnabend ergänzt: „Wichtig für die Entwicklung einer Liegenschaft ist ein tragfähiges Nutzungskonzept – das ist in einem historischen Kontext nicht anders als bei allen anderen Projekten. Gleichzeitig muss das Konzept offen und flexibel genug sein, um im Prozess notwendig werdende Änderungen aufgreifen zu können. Im Kern geht es darum, anzufangen. Wer mit allen Planungen vorher bis ins Detail fertig werden will, wird nie fertig.“

Hintergrund:
Schloss Reinhardsbrunn wurde 1827 auf der Ruine des Hausklosters der Landgrafen von Thüringen errichtet, das aus dem 11. Jahrhundert stammt – es handelt sich also um einen für die Thüringer Landesgeschichte zentralen Ort. Der Freistaat hat das Schloss in einem bundesweit einmaligen Prozess 2021 erfolgreich enteignet, mit staatlichen Mitteln nutzungsneutral gesichert und bereits umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt. Die Suche nach einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Entwicklungsstrategie für diese historisch bedeutende Liegenschaft ist der konsequente nächste Schritt.

Der Prozess wird von drei Ministerien innerhalb der Landesregierung betreut: Schloss und Park gehören nach der Enteignung nun dem Freistaat, vertreten durch das Thüringer Finanzministerium. Die laufenden Sicherungs- und Sanierungsarbeiten hat das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft mit dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr übernommen. Die Staatskanzlei koordiniert den Gesamtprozess und hat dafür aus Mitteln des TMIL die Landesentwicklungsgesellschaft LEG mit dem Management des Prozesses beauftragt.

Hier finden sich weitere Informationen zur Fachtagung sowie zur zukünftigen Entwicklungsstrategie für Schloss und Park Reinhardsbrunn.

H&H Makler

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