Gut – aber nicht gut genug

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Gotha (red/wm, 28. November). Ersatzgeschwächt unterlagen die Blue Volleys Gotha beim amtierenden Meister Baden Volleys SSC Karlsruhe trotz ansprechender Leistung am Ende mit 0:3 (22; 23; 22).

Mit nur acht Spielern, einschließlich des Liberos, traten die Gothaer Volleyballer beim Tabellenzweiten an. Neben dem verletzten Felix Lesche fehlte auch Christoph Aßmann wegen eines grippalen Infekts. So war der zweite Zuspieler Hannes Maisch die einzig mögliche Wechseloption.

Unter diesen Umständen boten die Blue Volleys dem Favoriten über weite Strecken gut Paroli und hielten die Partie lange Zeit zumindest offen.

Die Gothaer kamen gut in die Begegnung und holten gleich die ersten drei Punkte. Die Karlsruher glichen zwar kurz darauf aus, einen nennenswerten Vorsprung konnten sie sich danach aber nicht erspielen. Vielmehr konnten sich Gothas Angreifer, bei denen Robert Werner wieder auf der vakanten Diagonalposition eingesetzt wurde, gut bedient von Zuspieler Hannes Krochmann, immer wieder in Szene setzen. Bis zum 19:19 war der Ausgang dieses Abschnitts entsprechend offen.
Etwas unglücklich aus Gothaer Sicht dann die Schlussphase. Erst greift Matthew Bowers einem Mitspieler in dessen Versuch der Angriffssicherung und verhindert damit den weiteren Spielaufbau, dann bleibt sein nächster Angriff im gegnerischen Block hängen und wenig später landet ein Block von Elias Götze im Seitenaus. Die abgeklärten Hausherren nutzen die ihnen damit gebotenen Chancen und beenden mit einem Pipeangriff den 1. Satz mit 25:22.

Im folgenden Satz erwischen die Badener den besseren Beginn und führen 5:1 als Gothas Trainer Jonas Kronseder die 1. Auszeit nimmt. Mit Erfolg, denn die Blue Volleys kämpften sich wieder Punkt für Punkt heran und standen beim 10:11 kurz vor dem Ausgleich. Auf der anderen Netzseite nutzten die Gastgeber jeden Fehler der Gäste gnadenlos aus. Besonders Kapitän Jens Sandmeier, diesmal als Diagonalangreifer eingesetzt, spielte immer wieder sein Können und auch seine Routine aus, wenn es galt, das Karlsruher Spiel zu ordnen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Taktisch spielten die Karlsruher sehr geschickt, wenn der gelernte Außen/Annahmespieler mit in die Annahme rückte und dafür Alexander Benz für Hinterfeldangriffe frei wurde. Der SSC baute seinen Vorsprung wieder aus und lag bei der 2. Technischen Auszeit 16:12 vorn.

Weil auch die Hausherren nicht fehlerlos spielten und andererseits die Blue Volleys nie aufgaben, kamen diese in der Folge beim 18:19 wieder bis auf einen Punkt heran. Es folgte die spannendste Phase der Begegnung, in der die Gothaer kurz vor einem möglichen Satzerfolg standen. Beim Stand von 22:23 und eigenem Aufschlag ging Antoni Piotrowski hohes Risiko, doch sein hart geschlagener Spinaufschlag landete knapp im Aus und die Baden Volleys hatten Satzball. Ein Klasse-Zuspiel von Krochmann auf Werner und dessen Punktgewinn ließen Gotha nochmal hoffen, aber mit einem krachenden Angriff beendete Karlsruhe den 2. Satz mit 25:23.

Der 3. Abschnitt verlief ähnlich den ersten beiden. Gotha versuchte alles, hatte durchaus sehenswerte Aktionen aber der Favorit hatte die Partie jetzt unter Kontrolle. Besonders im Nutzen zweiter oder auch dritter Chancen war man regelmäßig konsequenter. Auf Seiten der Blue Volleys machten sich die fehlenden Wechselmöglichkeiten immer mehr bemerkbar, im Block fehlte zum Beispiel die Handlungshöhe von Lesche. Zudem erhöhten die Baden Volleys den Aufschlagdruck und die zuvor gut stehende Annahme der Gothaer geriet in Bedrängnis. Karlsruhe ließ sich in diesem Abschnitt nicht mehr beirren und holte sich auch den Schlusssatz mit 25:22 und damit den unterm Strich verdienten Gewinn des Spiels.

Kronseder war trotz der Niederlage und angesichts der personellen Notlage nach dem Spiel mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Die Jungs haben das heute gut gemacht. Mit etwas Glück und besserer Chancenverwertung wäre heute vielleicht ein Satzgewinn oder gar ein Punkt möglich gewesen.“

MVP wurden bei den Baden Volleys Alexander Benz  und bei den Blue Volleys Zuspieler Krochmann.

Mit dieser Niederlage sind die Blue Volleys Gotha auf den 9. Tabellenplatz abgerutscht und damit in der abstiegsgefährdeten Zone gelandet. In den verbleibenden vier Spielen der Hinrunde gilt es nun, unbedingt Punkte zu holen, um auf einem sicheren Mittelfeldplatz in die dann anstehende Weihnachtspause zu gehen. Erste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Wochenende in den Spielen gegen den TSV Mimmenhausen am Sonnabend  und die Volley YoungStars aus Friedrichshafen am Sonntagnachmittag.

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Krochmann, Piotrowski, Stückrad, Bowers, Gorski, Götze und Maisch

 

H&H Makler

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