Gut, aber nicht gut genug

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Gotha (red/wm, 27. Februar). Gegen eine stark spielende FT 1844 Freiburg mussten sich die Blue Volleys Gotha trotz einer ansprechenden Leistung am Ende mit 0:3 (23; 20; 22) geschlagen geben.

Am Ende klingt das Ergebnis deutlicher als es der Spielverlauf eigentlich hergibt, denn beide Teams spielten lange Zeit nahezu auf Augenhöhe. In den entscheidenden Momenten aber war der Tabellendritte aus dem Breisgau um Nuancen besser und so verdientermaßen der Sieger.

Die Begegnung begann, wie alle Spiele dieses Spieltags in den Volleyball-Bundesligen, mit einer Schweigeminute. Es ging darum, angesichts des Überfall Russlands auf die Ukraine, Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck zu bringen. Dabei leuchtete die LED-Bande in der Ernestiner-Sporthalle in den ukrainischen Landesfarben.

Als das Spiel dann von dem sehr guten Schiedsrichterduo angepfiffen wurde, zeigten die Gäste gleich, dass man als Tabellendritter die Favoritenrolle anzunehmen gedachte und nicht ohne Punkte die lange Heimreise antreten wollte.

Die Süddeutschen führten schnell mit 4:1 und beeindruckten schon in dieser frühen Phase  mit einem sehr variablen Aufbauspiel und starker Feldabwehr.

Aber auch die Blue Volleys hatten sich einiges vorgenommen und fanden eine schnelle Antwort. Mit einer eigenen 8:4-Führung ging es in die 1. Technische Auszeit.

Die erstmals wieder in begrenzter Anzahl zugelassenen Besucher sahen vom Anpfiff an eine von beiden Teams engagiert geführte und sehr sehenswerte Auseinandersetzung.

Schnell zeigte sich aber auch, dass bei den Blue Volleys in entscheidenden Momenten nicht alles rund lief und ihnen Fehler unterliefen. In dieser Hinsicht waren die Breisgauer im gesamten Spiel fast immer konstanter.

Bis zum 22:22 war der 1. Satz dennoch völlig offen. Dann brachten ein Fehlaufschlag von Robert Werner und ein anschließender Freiburger Block gegen Jannis Hopt eine Vorentscheidung und zwei Satzbälle für die Gäste und wenig später deren Satzgewinn mit 25:23.

Im 2. Abschnitt dann ein ganz ähnlicher Satzverlauf. Die Gothaer mit vielen guten Aktionen, aber auch immer wieder mit Ungenauigkeiten im Aufbauspiel und vermeintlich leichten Fehlern.

Bei Freiburg wurde deren Zuspieler Sebastian Dinges immer mehr zum spielbestimmenden Akteur auf dem Spielfeld. Er lenkte das Spiel seiner Mannschaft in beeindruckender Weise und wurde nach Spielschluss völlig verdient zum MVP seines Teams gewählt.

Den Blue Volleys gelang es dennoch, die Partie bis in die Satzmitte ausgeglichen zu gestalten. Erst dann ließ der Aufschlagdruck nach und im Angriff ließ man einige Chancen liegen. Auch die starke Mitte der Freiburger hatte man jetzt zu selten im Griff. So wurde aus einem 14:14-Gleichstand innerhalb weniger Minuten ein 14:19-Rückstand.

Jonas Kronseder wechselte im Zuspiel. Brachte Hannes Maisch für Mikael Clegg, um neue Akzente zu setzen. Mit 25:20 ging der Satz aber dann doch an die Gäste.

Im 3. Teilabschnitt versuchten die Hausherren nochmal dem Spiel eine Wende zu geben. Jetzt zeigten sie, welche Möglichkeiten sie haben. Mit gefährlichen Aufschlägen und wuchtigen Angriffen am Netz und aus dem Hinterfeld übernahm man zunächst die Kontrolle auf dem Spielfeld. Die zuvor so kompakte Annahme der Freiburger zeigte sich jetzt verwundbar.

Bis zum 20:16 schien vieles auf einen Gothaer Satzgewinn hinzudeuten. Leider konnten die Gastgeber in der Crunchtime diese Führung nicht behaupten. Spätestens beim 21:21 waren die Gäste wieder im Spiel, weil der Heimmannschaft zuvor in der Annahme und beim Aufschlag einige Fehler zu viel unterliefen. Wenig später machten die Breisgauer mit erfolgreichen Blockaktionen den Sack endgültig zu und holten sich auch den letzten Abschnitt mit 25:22.

Auch beim MVP Yann Böhme war im anschließenden Livestream-Interview die Enttäuschung über diese Niederlage deutlich zu spüren. „Wir haben immer noch Probleme in der Abstimmung und im Spiel aus dem Side Out heraus. Wir haben die Freiburger, die wirklich gut gespielt haben, nie richtig in den Griff bekommen. Bei und war es heute unter dem Strich zu wenig.“

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Böhme, Clegg, Maisch, Lesche, Götze, Gorski, Bierwisch,  Hopt, Niederlücke, Spankowski, Aßmann und Stückrad

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