„Den Lebensraum Apfelstädt retten“

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Die Apfelstädt. Foto: Wikipedia/René Kretzler, CC BY-SA 3.0

Gotha (red/rh, 8. Oktober). Rico Heinemann aus Apfelstädt hat eine Petition unter dem Titel „Den Lebensraum Apfelstädt retten“ an das Thüringer Ministerium für Umwelt, Bergbau und Naturschutz gerichtet.

Ziel der Petition sei es, dass Thüringer Umweltministerium zum Handeln zu bewegen,
1. dass in den Sommermonaten ein Trockenfallen der Apfelstädt vermieden wird
2. und hierzu die Ableitung über die Westringkaskade zugunsten der Apfelstädtaue reduziert wird.

Heinemann begründet dies wie folgt: „Das Thüringer Umweltministerium leugnet einen Zusammenhang zwischen dem Trockenfallen der Apfelstädt mit der Ableitung des Wassers über die Westringkaskade nach Erfurt.“

Hierbei widerspreche das Ministerium seinem eigenen „Managementplan für das FF-Gebiet 55 „Apfelstädtaue zwischen Wechmar und Neudietendorf“ (DE 5030-302) und
Teile des SPA 29 „Ohrdrufer Muschelkalkplatte und Apfelstädtaue“ (DE 5130-402)
Abschlussbericht vom 20.11.2019.“

Unter Punkt 5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotenzial und Zielkonflikte heißt es dort „Mit der Realisierung des Vorhabens der Thüringer Fernwasserversorgung (siehe Kap. 3.2.6) werden dem Fließgewässerökosystem der Apfelstädt oberhalb des FFH Gebietes nicht unbeträchtliche Wassermengen entzogen.“ Weiter steht geschrieben „ Erhebliche Beeinträchtigungen von FFH – relevanten Arten (…) insbesondere vor dem Hintergrund des bereits jetzt stark durch sommerliche Niedrigwasserabflüsse (bis hin zum Trockenfallen) und zahlreiche anthropogene Einflüsse geprägten Wasserhaushaltes der Apfelstädt, nicht auszuschließen.“

Ebenso könne man dort lesen, „Hier besteht ein erhebliches Konfliktpotenzial mit den Plänen der Thüringer Fernwassserversorgung infolge der geplanten Inanspruchnahme alter Rechte mehr Wasser für den eigenen Zweck zu entnehmen und dabei auch die sommerliche Wildbettabgabe zu drosseln, so dass voraussichtlich nur noch 1/3 der bisherigen Wasserabgabe in die Apfelstädt erfolgt.“

Da seit Inbetriebnahme der Westringkaskade für die ökologische Stromerzeugung und die Bewässerung der BUGA 2021 die Apfelstädt seit März 2020 bereits trocken liegt, stünde man mitten in den Auswirkungen dieser Vorhersagen, so Heinemann: „Wir können es nicht verstehen, dass dies vom Umweltministerium immer noch geleugnet wird.“

Hier kann man die Petition nachlesen und unterzeichnen.

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