Seibickes Sicht (7): „Ich wünsche mir Rückenschmerzen und wunde Füße“

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Gotha (red, 7. Dezember). Ab morgen gelten neue Corona-Regeln. Olaf Seibicke, Direktor des Gothaer Hotels „Der Lindenhof“ und „Thüringer Hotelier des Jahres“ 2018, kommentiert in loser Folge seit Beginn der Pandemie aus Sicht eines Unternehmers, Arbeitgebers und Fachmanns seiner Branche das aktuelle Geschehen. Sein jüngster Beitrag:

Olaf Seibicke, Direktor des Hotels „Der Lindenhof“ Gotha. Foto: Der Lindenhof

„Noch nie war eine Branche so ferngesteuert wie die Hotellerie. Wir sind in den letzten Monaten zum Co-Piloten im eigenen Unternehmen degradiert worden.

Mein Wunsch für 2021 ist, dass man uns in Ruhe arbeiten lässt.

Neben den wirtschaftlichen Folgen, fehlen uns vor allem die Begegnungen mit unseren Gästen. Hoteliers sind Gastgeber aus Leidenschaft. Wir zehren unsere Kraft auch aus dem Feedback unserer Gäste.

Ich will keine Staatshilfen, sondern Rückenschmerzen und wunde Füße. Rückenschmerzen, weil wir den Ansturm im Restaurant kaum bewältigen konnten und alle mit angepackt haben. Wunde Füße, weil wir die Treppen im Haus rauf und runter gerannt sind, um den Gästen einen tollen Aufenthalt zu ermöglichen. Wir wollen unseren Erfolg SELBST erwirtschaften. Wenn wir am Abend von der Arbeit müde ins Bett fallen, dann sind wir glücklich.

Die menschliche Zuwendung, die im Hotel gelebt wird, ist das vierblättrige Kleeblatt in unserer Gesellschaft. Unser Team vom Lindenhof liebt seinen Beruf. Auch in Coronazeiten.

Wir hoffen! Wir wollen! Aber dürfen wir auch?“

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