Sproßmann: „Forstmaschinen retten Menschenleben“

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Ein Harvester in Aktion. Foto: Barbara Neumann

Erfurt/Gotha (red/hs, 3. Mai). „Technik-sensible Waldbesucher und Forstmaschinen sind nicht die besten Freunde.“ Das meint zumindest Dr. Horst Sproßmann.

Der Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Medien von ThüringenForst macht aber klar: „Für die rund 485 Forstwirte der ThüringenForst sind die Forstmaschinen hingegen Lebensretter.“ Das sei eine wesentliche Erkenntnis aus der aktuell vorgelegten Unfallstatistik 2020 der Landesforstanstalt.

So habe es 2020 keinen einzigen tödlichen Arbeitsunfall im Staatswald gegeben. „Außerdem konnten im vergangenen Jahr die niedrigsten absoluten Unfallzahlen bei der Waldarbeit seit zehn Jahren verzeichnet werden“, so Sproßmann. Staatliche Forstwirte erlitten demnach 49 Arbeits- und Wegeunfälle (2019: 58). Das größte Unfallrisiko  bestünde nach wie vor bei der Holzernte, insbesondere dem Fällen und Entasten von Bäumen.

„Waldbesucher übersehen den Sicherheitsaspekt großer Forstmaschinen“
„Die großen Holzerntemaschinen, von einigen Waldbesuchern vorschnell verteufelt, sind nachweisliche Lebensretter bei der nach wie vor mit hohen Unfallrisiken verbundenen Waldarbeit“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Parallel zum Rückgang der Anzahl der bei ThüringenForst beschäftigten Forstwirte gegenüber dem Vorjahr um 3,4 % auf 485, sanken die meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle um neun auf nunmehr 49 ab (-15,5 %).

Forstmaschinen würden mit einem hervorragenden Sicherheitskonzept glänzen. Künftig werde der Einsatz dieser Forstmaschinen – neben Erfordernissen der Rentabilität –  auch und vor allem aus Gründen der Arbeitssicherheit bei ThüringenForst zunehmen. „Gerade die zahlreichen, oftmals widrigen Witterungsverhältnisse wie Hitze, Kälte, Wind, Regen oder Schnee erhöhen die Rutsch- und Sturzgefahr für die Forstwirte in oft schwierigem Gelände bei ständig wechselnden Arbeitsorten. Die Wucht fallender Bäume, die zerberstenden Kronen, aber auch zurückschleudernde Baumteile stellen erhebliche Risiken für die Forstwirte in der Holzernte dar“, so Gebhardt.

Bein- und Fußverletzungen traten 2020 am häufigsten auf
Mit 38 % waren Bein- und Fußverletzungen bei Forstwirten am häufigsten, gefolgt von Arm-/Handverletzungen (33 %) und Rumpf-/Halsverletzungen (19 %). Der Anteil leichter Unfälle mit bis zu 20 Ausfalltagen sank von 66 % (2019) auf 58 % (2020). Von Arbeitsunfällen besonders betroffen ist die Altersklasse der 30- bis 34-jährigen Forstwirte.

Wichtige Erkenntnisse für den Arbeitsschutz von morgen
„Die niedrigsten absoluten Unfallzahlen seit zehn Jahren zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dies umso mehr, da die letzten drei Dürrejahre mannigfaltige Unfallrisiken, etwa herabstürzende Trockenäste oder umbrechendes Totholz, für unsere Forstwirte bereithielten“, so Volker Gebhardt abschließend. Der Einsatz von Forstmaschinen bei der Holzernte bleibe ein wichtiger Aspekt der Unfallvorbeugung, ebenso wie die kontinuierliche Schulung der Forstwirte und Führungskräfte.

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