Berlin/Gotha (red, 22. Februar). Journalistik-Professor Michael Haller sieht die Übereinstimmung von Journalist*innen mit Regierungspositionen in der Corona-Berichterstattung als großes Problem.
In seinem Beitrag für den Berliner „Tagesspiegel“ schreibt er u. a.: „Auch nach einem Jahr wird niemand bestreiten, dass die Corona-Pandemie ein komplexes, kaum durchschautes Geschehen darstellt. Erfassen kann es nur, wer es aus verschiedenen Richtungen in den Blick nimmt.“
Deshalb gehöre es „zu den großen, anspruchsvollen Aufgaben der Journalisten, diese Komplexität in Augenschein zu nehmen und ihrem Publikum auch widersprüchliche Positionen in verständlicher Form darzulegen.“
Dies unterscheide Journalismus seit eh und je von der PR, die allein die enge Sicht ihres Auftraggebers kritiklos vermitteln solle.