Ungarn träfe es am härtesten, würde Gas abgeklemmt

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Gotha (red/Statista, 23. Juli) Die Gas-Pipeline „Nord Stream 1“ hat nach Wartungsarbeiten ihre Lieferungen wieder aufgenommen. Die Auslastung liegt aber weiterhin bei nur 40 % und eine weitere Reduktion in naher Zukunft ist nach entsprechenden Kommentaren des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht auszuschließen.

Daher hat die EU Notfallpläne zur Senkung der Gasnachfrage vorgestellt. Immerhin ist nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa von russischem Erdgas abhängig.

Als Ziel wurde laut Berichterstattung von Reuters eine Reduzierung des Gasverbrauchs um insgesamt 10–15 % angegeben. Dadurch könnten die Gasspeicher vor einem möglichen Ende der russischen Lieferungen bis zum nötigen Stand aufgefüllt werden. Wie die Statista-Grafik zeigt, hätte ein vollständiges Ausbleiben von russischem Gas dramatische Auswirkungen auf die europäischen Volkswirtschaften.

Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnten zahlreiche Länder zwölf Monate nach einem völligen Lieferstopp mehrere Prozentpunkte ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) einbüßen. Mitteleuropäische Länder wie Ungarn, Tschechien und die Slowakei, sowie Italien wären davon am stärksten betroffen.

In einem Worst-Case-Szenario ohne zügige LNG-Integration, in dem nicht nur die Industrie, sondern auch die Privathaushalte vor Gasknappheit geschützt werden, könnten in diesen Ländern 5–6 % des BIP verloren gehen. Deutschland und Polen würden in diesem Szenario mit Verlusten von 2–3 % etwas besser abschneiden.

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