Hirte (CDU): „Kernkraftwerke weiter betreiben“

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Wenn man Atomkraftwerke betreibt, muss man auch wissen, wohin mit dem radioaktiven Müll. Die Suche nach einem Endlager – auch in Thüringen – läuft. Foto: kalhh/Pixabay

Gotha (red, 17. Mai). „Gas ist ein kostbarer Rohstoff“, konstatiert der Westthüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte: Nach seiner Meinung „zu kostbar, um ihn sinnlos in Gaskraftwerken zu verstromen.“

Nicht nur private Haushalte würden sorgenvoll auf die ständig steigenden Preise sehen. Vor allem für energieintensive Unternehmen wie die der Südthüringer Glasindustrie seien die Preise bereits existenzgefährdend: „Würde Russland den Gashahn zudrehen, wären dort tausende Arbeitsplätze nicht zu halten,“ so der 45-jährige Umweltpolitiker. Offen sei zudem, ob bei einer Gasmangellage überhaupt genug Strom produziert werden könnte. Käme es zu einem Blackout, „würde einem Corona wie eine Frühlingsgrippe vorkommen.“ Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung betrug 2020 etwa 13 %.

Stattdessen plädiert Hirte dafür, den Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung zugunsten von Kernenergie und Kohlekraftwerken „rapide zu verschieben.“ Durch den Weiterbetrieb würden Reserven entstehen, die den besonders auf Erdgas angewiesenen Firmen „etwas Luft“ verschaffen könnten.

„Wir mussten in den vergangenen Wochen mehrfach feststellen, dass Agieren in Krisenzeiten manchmal heißt, gegen alte Gewissheiten und die Parteilinie zu entscheiden.“ Auch Habeck müsse das nun endlich begreifen und einer unvermeidlichen Verlängerung der Laufzeiten für die noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke Emsland, Isar und Neckarwestheim „nicht aus parteitaktischen Gründen im Wege stehen.“

Für die Ampel sei der Weiterbetrieb von Kernkraftwerken kein Thema. Ein von Bundesumwelt- und -wirtschaftsministerium verfasstes Papier komme zum Schluss, dass ein Abschalten der verbliebenen Meiler nicht zu empfehlen sei. Was aber die Ampelkoalitionäre gern verschweige, seit, dass dasselbe Papier den Beitrag der Kernenergie für die Versorgungssicherheit im Winter ausdrücklich feststellt. Die Kernkraftwerke könnten dann etwa 5 % des deutschen Strombedarfs decken – rund um die Uhr zu erschwinglichen Preisen. Auch der Hinweis aus dem Regierungslager, es gäbe einen klaren Beschluss zum Atomausstieg vermag Hirte nicht zu überzeugen. „Was gestern richtig schien, ist längst überholt.“ Zwar sei es „prinzipiell vernünftig“, aus der Atomenergie auszusteigen, aber nur dann, „wenn die Lage es auch zulässt und diese Lage ist absehbar nicht gegeben.“

Die deutsche Atomwirtschaft hätte zugesagt, die drei letzten Kernkraftwerke so weiterzubetreiben, dass sie schon im kommenden Winter zur Energiesicherheit beitragen könnten. Mehr als zwei Drittel der Gas-Verstromung sind so ersetzbar, wenn die Kernkraftwerke weiterlaufen würden

Nicht zuletzt bleibt auch der Klimaaspekt: „Follow the science!“ heiße es doch immer auf den Klimaschutz-Demos. Dann müssten die Ampelkoalitionäre aber auch zur Kenntnis nehmen, dass die Wissenschaft im Weltklimarat IPCC der Kernenergie eine bedeutende Rolle bei der Verlangsamung der Erderwärmung zuspricht.

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