Tot geglaubte leben länger …

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Tot geglaubte leben länger… Das traf am vorgestrigen Sonntag auch auf die Blau Weißen aus Goldbach zu!
Sie besiegten den hochgelobten und personell breiter aufgestellten Lokalrivalen aus Gotha nach 60 Minütigen Kampf und einer geschlossen starken Leistung mit 29:25 Toren. Hier folgt eine Analyse des Spiels aus Goldbacher Sicht….

Aber von Anfang an.
Das Spiel stand unter keinen guten Stern, den das Team erreichte eine schlechte Nachricht nach der anderen. Zum verletzungsbedingten Fehlen von Stefan Juhnke (Kapselriß im großen Zeh) kam noch der überraschende Ausfall von Linksaußen Thomas Skowronek hinzu, der sich unter der Woche einer Zahn OP unterziehen musste. Die aber schockierendste Nachricht erreichte uns allerdings vom allrounder Dirk Bessing-Schmidt, der bereits im letzten Spiel über Probleme klagte und letztlich unter der Woche ins Krankenhaus nach Gotha musste. Die Diagnose war für alle von uns schier unglaublich und niederschmetternd, Herzfehler! es ist fraglich ob Dirk je wieder die Handballschuhe schnüren wird.
Das gesamte Team und ich denke ich kann auch im Namen aller Fans und Handballfreunde sprechen, Gute Besserung mein Freund! Ich hoffe dich bald wieder gesund und munter zu sehen, Gesundheit geht immer vor!

Die einzig positive Nachricht kam von Nick Hahn der trotz schmerzhafter und noch nicht komplett auskurierter prellung der linken Hand sein OK für dieses Spiel gab.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch noch an die drei in die Presche gesprungen Spieler der Zweiten, David Lorenz, Stefan Topf und Dirk Liening. Auch wenn sie auf Rücksicht ihres Spielrechts erstmal nur neben der Bank saßen.

So gingen die Goldbacher also in die Partie, drei verletzte Stammspieler, eine schmale Auswechselbank, im Hinterkopf noch die satte Heimniederlage gegen Suhl, klarer Außenseiter und zudem noch in Gedanken bei ihrem Kameraden Dirk.
Doch die Mannschaft bewies große Moral, vorallem Sebastian Juhnke motivierte und pushte die Mannschaft bereits vorm einlaufen!

Die Ernestiner taten das was Sie gut können, ihren robusten und hoch gewachsenen Rückraum in die Waagschale werfen. Dies wurde dem ESV jedoch von der anfang an gut praktizierten 4:2 Deckung der Blau Weißen schwer gemacht. Ohne die in Manndeckung genommen Westhues und Vukasinovic waren Behling und Co im Angriff weitgehen auf sich allein gestellt und mussten versuchen durch 1 gegen 1 Situation lücken zu finden. Das gelang zu Beginn vorallem Routinier Oli Behling, der immer wieder von Jens Moratschke in Szene gesetzt wurde. Letzterer hatte gestern auch Geburtstag und hätte wohl nix lieber bekommen als die zwei Punkte.

Die Deckung funktionierte also schonmal ganz gut, musste nur der angriff noch mitziehen.
Und das tat er! Besonders Hahn und Trenkelbach erzielten in der Anfangsphase sehenswerte und einfache Tore. Doch auch alle anderen trugen dazu bei die Last so gut wie möpglich zu verteilen. So ging es die erste Halbzeit hin und her und die Goldbacher schaffte es mit einer zwei Tore führung in die Halbzeit zu gehen (12:14 wenn ich nicht irre).

Die Blau Weißen spürten das hier mehr ging als nur paroli zu bieten und nicht unterzugehen. Man könnte hier gewinnen, wenn man die Konzentration hoch und die Fehlerquote niedrig halten könnte.

Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel auf beiden Seiten härter, kleine Nicklichkeite, Fouls und zum teil unsportliche aktionen heizten die Stimmung weiter auf. Die beiden unparteiischen Kolb/Raßbach verpassten es in dieser Phase jedoch eine klare Linie zu fahren, statt der offensichtlichen Pfiffe wurde Lieber nebensächliche Dinge ins Visier genommen! Jedoch waren sich am ende alle einig das diese Tatsache das Spiel weder zur einen noch zur anderen Seite entschieden hat!

Die zweite Halbzeit begann so wie die erste aufgehört hatte, die 4:2 Deckungh fruchtete und Gotha fand weiterhin nur vereinzelt Mittel dagegen. Das mannschaftlich geschlossenere und kämpferisch bessere Team waren weiter die Blau Weißen. Die stärkste Phase der Goldbacher waren 10 ganz starke Minuten, zwischen der 35. und 40. Spielminute zog man durch einfache Tore wie Tempogegenstöße und Strafwürfe auf 5 Tore davon.
Gothas Trainer Thomas Dietz zückte die grüne Karte. Die Auszeit wurde genutzt um klare Ansagen an das Team zu richten, im Kreis der Blau Weißen war es: „weiter so, hinten Stabil, vorn die Chance suchen… die Zeit spielte für uns!“.
Die Gothaer kamen nochmal zurück, holten jetzt mit Kraftpaket Lars Gewalt und Rückraumshooter Sebastian Hofmann die „Brechstange“ raus. Die Ernestiner schafften es nochmal auf zwei Tore zu verkürzen, auch dank der offensiven Abwehr die Sie in den letzten Minuten praktizierten und auf die die Blau Weißen kaum eine Antwort hatten. Dadurch wurden noch einige technische Fehler auf Seiten der Goldbacher erzwungen, die zumeist aber nicht zu einem Gothaer Torerfolg führte. Wer weiß wie das Spiel sonst ausgegangen wäre!

Die letzten Aktionen entschieden das Spiel dann endgültig zu gunsten der Goldbacher, fälliger 7m wurde durch Nick Hahn erfolgreich verwandelt, 3 Tore Führung, noch etwas unter einer Minute zu spielen, Gotha verliert den Ball wegen eines Schrittfehlers, steiler Pass auf den abgegangenen Harder, Tor, Schlusspfiff! Endstand 25:29 hergestellt.
Am ende lagen sich die Blau Weißen in den Armen und bejubelten ihren Überraschungssieg, wo hingegen die Ernestiner ihre unerwartete Niederlage hinnehmen mussten.

Jetzt heißt es alles positive aus diesem Spiel zum Standard zu machen und nicht wieder in Muster wie gegen Suhl zu verfallen, denn mit Schnellmannshausen kommt nächste Woche ein weiterer Underdog der heiß auf den verbleib in der Thüringenliga ist und um jeden Punkt kämpfen wird!