Thüringer Strategie: Im Herbst alle geimpft

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Bildschirmfoto: OaF

Erfurt/Gotha (red/TSK, 2. Februar). Der Impfgipfel in Berlin ist vorbei. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow nahm dazu Stellung und verkündete, dass bis zum dritten Quartal 2021 alle, die geimpft werden wollen, eine Impfung erhalten haben werden.

„Im Kabinett wollen wir einen Rahmenplan diskutieren, wie man die Maßnahmen Stück für Stück wieder aufheben können. Unser Ziel heißt, dem Virus keine Chance zu geben. Thüringen hat weiter die höchste Inzidenz in Deutschland“, so der Ministerpräsident weiter.

               „Bis zum dritten Quartal 2021 sollen alle, die
                geimpft werden wollen, eine Impfung erhalten.“
(Bodo Ramelow)

Die Thüringer Impfkampagne sei zum Jahreswechsel 2020/21 mit einer Doppelstrategie gestartet: Zum einen seien die Impfungen für die am meisten gefährdeten Gruppen in den Pflegeeinrichtungen angelaufen. Zum anderen werde das Personal in Krankenhäusern geimpft. Damit versorgte Thüringen die Bereiche zuerst, in denen die schwersten Verläufe und die meisten Todesfälle zu verzeichnen sind. So werden nicht nur die Risikogruppen geschützt, sondern auch die jeweiligen Beschäftigten.

Seit Mitte Januar wird zusätzlich in 14 Impfstellen nach Terminvergabe gemäß der Priorisierung des Bundes geimpft.

Am 3. Februar eröffnen weitere 15 Impfstellen. Zudem erfolgen weiterhin täglich hunderte Impfungen in Pflegeeinrichtungen.

Derzeit lägen von keinem der drei Hersteller, deren Impfstoffe durch die EU zugelassen worden, schriftliche Zusagen vor, die über den Februar hinausgehen. Daher könnten aktuell weiterhin noch keine Termine für den März vergeben werden.

Zu den Impfstoffen im Einzelnen:

BioNTech/Pfizer
Ursprünglich sollte Thüringen pro Woche 19.500 Impfdosen des Herstellers erhalten. In den neun Wochen vom Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 wären dies insgesamt 175.500 Impfdosen gewesen.

Seit der 3. Kalenderwoche sind aus einer Ampulle des Impfstoffs sechs anstatt fünf Dosen zu gewinnen, gleichzeitig hat BioNTech/Pfizer von der 4. bis zur 6. Kalenderwoche den ursprünglichen Lieferumfang reduziert. Die mit der Gewinnung der sechsten Impfdosis erfolgte Steigerung gleicht die Kürzung des Lieferumfangs aus, so dass bis Ende Februar dennoch insgesamt 175.500 Impfdosen nach Thüringen kommen sollen.

Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer wird in Krankenhäusern, in Pflegeheimen und in 15 Thüringer Impfstellen verabreicht.

Um auch bei zukünftigen Lieferengpässen weiter impfen zu können, wird knapp die Hälfte der gelieferten Impfdosen für die notwendige Zweitimpfung zurückgehalten.

Moderna
Thüringen hat bisher zwei Lieferungen des Impfstoffs erhalten: 1.200 Dosen am 12. Januar und 2.400 Dosen am 31. Januar. In der 6. Kalenderwoche sollen weitere 4.800 Impfdosen folgen. Ursprünglich waren für diesen Termin 6.000 Dosen angekündigt. Eine für die 8. Kalenderwoche geplante Lieferung im Umfang von 16.800 Dosen wurde zuletzt nicht mehr bestätigt.

Die bereits gelieferten und die für die 6. Kalenderwoche verbindlich zugesagten Impfdosen von Moderna (insg. 8.400 Stück) sollen in den 14 Impfstellen verwendet werden, die am 3. Februar ihre Arbeit aufnehmen (in einer der neuen Impfstellen kommt BioNTech/Pfizer zum Einsatz). Pro Tag können in den 14 Impfstellen insgesamt 560 Dosen eingesetzt werden. Daher reicht die Planung zunächst bis zum 23. Februar. Sollte in der 8. Kalenderwoche keine weitere Lieferung in Thüringen eintreffen, würde in diesen Impfstellen vom 24. bis zum 28. Februar der Impfstoff von BioNTech/Pfizer zum Einsatz kommen.

AstraZeneca
Nach derzeitigem Stand wird die für den 7. Februar angekündigte Lieferung von 14.400 Impfdosen zunächst für zusätzliche Wochenendtermine in den Impfstellen genutzt. An den drei Wochenenden bis Ende Februar könnten jeweils 2.240 Impfungen erfolgen. Dieses Angebot würde sich ausschließlich an Menschen in der höchsten Priorisierungsgruppe richten, die unter 65 Jahre alt sind.

Für die Lieferung von 24.000 Impfdosen, die am 17. Februar erfolgen soll, gibt es aktuell noch mehrere Optionen. Eine mögliche Variante ist der Einsatz in den überregionalen Impfzentren, die ab März schrittweise die Arbeit aufnehmen sollen.

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