39-Jähriger gewinnt Schlussetappe der Tour de Guyane

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Cayenne / Jena / Gera. Das Radsport-Team Jenatec Cycling hat die XXII. internationale Tour de Guyane in Französisch-Guayana als zweitbeste Mannschaft beendet. Die thüringische Equipe hatte versucht ihren Vorjahressieg zu wiederholen, landete aber nach den elf Etappen hinter Guadeloupe und vor der Nationalmannschaft Guayanas.

Das Team setzte sich bis zur letzten Etappe kämpferisch ins Szene. Auf der Schlussetappe, die die gut 120 Fahrer von 19 europäischen und südamerikanischen Teams über 113 Kilometer von der durch den Weltraumbahnhof bekannten Stadt Kourou nach zur Hauptstadt Cayenne führte, siegte Team-Kapitän Timo Scholz.

„Es war ein echtes Herzschlagfinale“, sagt der 39-Jährige, weifache Steher-Europameister. Nachdem das Peloton bis etwa 20 Kilometer vor Schluss sehr verhalten fuhr, attackierte Scholz‘ Teamkollege Constantin Liebenow (20). Scholz setzte einen drauf und zog solo davon. Bis kurz vor dem Ziel setzte ihm keiner ernsthaft nach. „Das Peloton konnte mich nicht mehr einholen. Zwischenzeitlich hatte ich einen Maximal-Vorsprung von 35 Sekunden“, sagte Scholz, der nahezu unbeschadet dem Etappensieg entgegen fuhr. Auf der schnellen Schlussrunde in der Hauptstadt Cayenne rollte er neun Sekunden vor Mikael Laurent aus Martinique und vor seinem Teamkollegen Mathias Wiele (25) über den Zielstrich.

Die Tour im Überseedepartment am Amazonas gewann Joann Ruffine (23) vom Team Guadeloupe. Die Jenatec-Cycling-Renner verteidigten ihre guten Platzierungen bis zum Schluss. Constantin Liebenow (20) vom Jenaer Radverein wurde Fünfter. Er gewann das rosa Trikot des besten Nachwuchsfahrers und holte auf der vierten Etappe von Sinnemary nach St. Laurent Bronze. Bergspezialist Mathias Wiele (25) belegte den achten Platz. Timo Scholz, der Jenatec Cycling sich als Gastfahrer in den Dienst der jüngeren Rennfahrer stellte, landete auf dem 13. Rang.

Er stieg insgesamt zweimal mal auf das Podium. Neben seinem Sieg auf der Schlussetappe rollte er auf dem ersten Abschnitt als Zweiter ins Ziel. „Wir haben uns taktisch gut über die elf Etappen gekämpft“, resümiert Timo Scholz, der schon 2008 alle insgesamt drei französischen Überseerennen gefahren ist und die nötigen Erfahrungen für das Team mitbrachte.

Der sportliche Team-Leiter und ehemalige Kapitän der DDR-Friedensfahrt-Auswahl Thomas Barth jubelt über das gute Abschneiden seiner Schützlinge. „Wir haben bei unserem zweiten Übersee-Rennen ein Zeichen gesetzt – eine Belohnung für unsere monatelange harte Arbeit!“ Bei der Rundfahrt, die bei für Europäer ungewohnt tropischen Temperaturen ausgetragen wurde, haben die Fahrer 1200 Kilometer auf elf Etappen hinter sich gebracht.

Von Daniel Förster (Text und Fotos)