50 Kliniken sollen beteiligt gewesen sein

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Jena (ukj/dre). Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) will die Aufklärung der laut Medienberichten durchgeführten Medikamententests in der damaligen DDR unterstützen. Dazu beitragen soll eine Expertengruppe mit externer Unterstützung. An rund 50 Kliniken der DDR sollen laut Medienberichten solche Tests durchgeführt worden sein.

Wichtig sei allerdings auch die Aufarbeitung auf gesamtdeutscher Ebene und ein enger Informationsaustausch der beteiligten Stellen, so Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand und Sprecher des Vorstandes des UKJ: „In einem ersten Schritt wird es sicher darum gehen müssen, entsprechende Informationen zu finden, zu sichern und aufzubereiten. Dem muss eine genaue Bewertung folgen.“ Eine vorbereitende Sitzung zur Etablierung der Arbeitsgruppe am Thüringer Universitätsklinikum findet in dieser Woche statt.

Zudem müsse eine Struktur geschaffen werden, um ehemalige Patienten und andere Zeitzeugen aktiv einbinden zu können. „Bevor es hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Angeboten gibt, ist sicher zu diskutieren, ob es nicht eine oder einige zentrale Anlaufstellen geben sollte, um die Erfahrungsberichte zu sammeln und aufzubereiten.“ Dadurch könnten Kräfte bei der Aufarbeitung gebündelt werden.

Derzeit liegen dem UKJ keine Daten vor, in welchem Umfang Patienten zur Zeit der DDR an den damaligen Studien in Jena beteiligt waren. Auch daher plant das UKJ u.a. die kurzfristige Einrichtung einer Hotline für Betroffene.