Oettinger Rockets verlieren das Thüringen-Derby

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Die Stimmung war prächtig, das Ergebnis nicht: Die Oettinger Rockets haben die Hauptrunde mit einer Niederlage beendet. Das Team von Head Coach Chris Ensminger unterlag Samstagabend im Thüringen-Derby beim Tabellenzweiten Science City Jena mit 53:72 (31:42).

Somit beenden die Gothaer die Hauptrunde wahrscheinlich auf Platz vier und treffen im Playoff-Viertelfinale auf die Hamburg Towers; Gewissheit darüber gibt es nach Lage der Dinge aber erst am kommenden Donnerstag. Auslöser dafür ist ein Rechtsverfahren zur Partie zwischen den Kirchheim Knights und den HEBEISEN WHITE WINGS Hanau vom 17. Oktober 2015, über das die 2. Basketball-Bundesliga am Abend des vergangenen Donnerstags informierte. Sollte es nach der Entscheidung des Schiedsgerichtes zu einer Neuansetzung dieser Begegnung und in Folge dessen zu einem Sieg der Hanauer kommen, würden die Rockets die Serie auf Platz drei beenden und in der ersten Runde der Playoffs auf die Gladiators Trier treffen.

Nicht zuletzt wegen dieser Ungewissheit herrschte nach der gestrigen Partie eine merkwürdige Stimmung. Freilich lag das in erster Linie am Ausgang des Derbys. Denn am Ende der stimmungsvollen Begegnung in der ausverkauften Sparkassen-Arena mussten die Gothaer die Überlegenheit des Gegners neidlos anerkennen. „Glückwunsch an die Jenaer. Sie waren heute die bessere Mannschaft und haben bewiesen, dass sie zu Recht das heimstärkste Team der Hauptrunde sind“, sagte Rockets-Coach Chris Ensminger bei der Pressekonferenz nach dem Spiel und wollte keine Ausreden gelten lassen. „Wir waren heute einfach nicht da, nicht konzentriert genug und haben uns zu viele Ballverluste geleistet.“

Diese Einschätzung spiegelte sich bereits in der Auftaktphase der Begegnung wider, in der die Gäste nur ein einziges Mal in Führung lagen: und zwar mit 2:0 nach Delvon Johnsons Korbleger in der ersten Minute. Anschließend riss Science City das Geschehen und die Führung an sich. Wegweisend war dabei die aggressive Verteidigung der Hausherren, die die Gothaer immer wieder zu Fehlern zwang. So standen am Ende des ersten Viertels bereits neun Ballverluste für die Rockets zu Buche, auf der Gegenseite waren es lediglich zwei – diese Kategorie endete letztlich 22:8 und gab den Ausschlag für den Ausgang des Derbys.

Kein großes Wunder also, dass Jena schon zu Beginn der zehnten Spielminute erstmals zweistellig in Führung (14:24 / 10.) gehen konnten. Von diesem schlechten Start erholten sich die Rockets nicht. Zwar kämpften sie sich im zweiten Viertel kurzzeitig auf sechs Zähler heran (22:28 / 13.) – ernsthaft ins Wanken bringen konnten sie Science City an diesem Abend aber nicht. Das lag auch daran, dass einzig Kapitän Marco Völler, mit zwölf Punkten Top-Scorer der Gothaer, eine ansprechende Leistung zeigte.

Ungeachtet dessen gab’s nach Spielende aufmunternde Worte vom Gros der 500 mitgereisten Fans. Das wiederum war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich die Rockets im Vergleich zur vergangenen Saison in der Hauptrunde deutlich gesteigert haben. Schließlich verbuchten sie unterm Strich vier Siege mehr als zuletzt und erkämpften erstmals das Heimrecht in den Playoffs, in denen die Karten neu gemischt werden und die bessere Platzierung nichts heißen muss. Auch im vergangenen Jahr beendete Science City die Hauptrunde vor den Rockets – das Ende vom Lied ist nur den Gothaern in bester Erinnerung.

Science City Jena – Oettinger Rockets Gotha 72:53 (42:31)

Viertel: 24:14 / 18:17 (42:31) / 14:10 (56:41) / 16:12 (72:53)

Science City Jena: Knight (21:12 Minuten / 16 Punkte / 2 Assists / 4 Rebounds), Reyes-Napoles (25:48 / 4 / 2 / 1), Clay (24:25 / 9 / 2 / 1), Wendt (14:03 / 2 / 2 / 5), Wolf (17:29 / 0 / 3 / 1), Cardenas (1:08), Voigtmann (11:06), Tzakopoulos (19:44 / 3 / 5 / 2), McElroy (24:59 / 14 / 0 / 1), Grünheid (18:39 / 10 / 3 / 3), Bernard (21:27 / 14 / 1 / 3)

Oettinger Rockets Gotha: Guyton (22:49 / Minuten / 5 Punkte / 1 Assist / 4 Rebounds), Riewer (12:08 / 4 / 0 / 2), DiLeo (21:25 / 4 / 0 / 0), Razis (21:11 / 4 / 5 / 5), Abdulkader (4:38), Durant (9:34 / 2 / 1 / 1), Lodders (3:45 / 2 / 0 / 0), Woods (19:29 / 5 / 1 / 1), Johnson (25:18 / 3 / 1 / 5), Lawson (17:08 / 7 / 0 / 1), Völler (22:45 / 12 / 3 / 4), Gomila (19:50 / 5 / 2 / 3)

Zweier Jena: 24 von 40 (60 Prozent)
Zweier Gotha: 12 von 21 (57 Prozent)

Dreier Jena: 5 von 16 (31 Prozent)
Dreier Gotha: 7 von 23 (30 Prozent)

Freiwürfe Jena: 9 von 10 (90 Prozent)
Freiwürfe Gotha: 8 von 11 (67 Prozent)

Punkte von der Bank Jena: 31
Punkte von der Bank Gotha: 34

Rebounds Jena: 23 (8 Offense / 23 Defense)
Rebounds Gotha: 29 (10 Offense / 19 Defense)

Assists Jena: 20
Assists Gotha: 14

Ballverluste Jena: 8
Ballverluste Gotha: 22

Ballgewinne Jena: 13
Ballgewinne Gotha: 3

Zuschauer: 3.000