Ampler-Spross will rund um Chemnitz-Einsiedel seine Vorjahresenttäuschung wettmachen

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Radsportfans der Region Chemnitz und des Erzgebirges fiebern erwartungsvoll der 32. Erzgebirgsrundfahrt am Sonntag entgegen. Bei dem vierten Wertungsrennen der Rad-Bundesliga-Serie (U 23) treten rund 130 der besten U-23-Radsportler von 16 Teams in einem stark besetzten Feld in die Pedale. Der Startschuss fällt 9.30 Uhr am Festgarten des Einsiedler Brauhauses Chemnitz. 1982 gewann Thomas Barth, der ehemalige Kapitän der DDR-Friedensfahrtauswahl, den anspruchsvollen Klassiker. Auch er ist voller Erwartungen. Denn: Jetzt sind „seine“ Jungs an der Reihe es dem heute 51-Jährigen nachzueifern. Der Geraer schickt neun Männer seines thüringischen Teams Jenatec Cycling auf den 166-Kilometer langen, bergigen Rundkurs. Die Amateur-Mannschaft tritt gegen 15 Profi-Teams an. „Damals waren doppelt so viele Mannschaften am Start. Das Rennen ging über 200 Kilometer und war mit reichlich Kopfsteinpflaster bestückt“, erinnert sich Barth an die früheren Zeiten.

„Wir gehen gestärkt in das Rennen. Unsere Jungs haben gut trainiert. Alle haben eine gute Moral. In der Gruppe herrscht ein toller Zusammenhalt“, sieht Thomas Barth der Rundfahrt optimistisch entgegen. Außerdem hätten sie ihn ja als Vorbild. Unter seinen Sportlern Max Walsleben (20), Rick Ampler (21), Thomas Reichardt (18), Albrecht Döring (21), Constantin Liebenow (20), Peter Clauß (22), Christian Karl (20), Arne Kenzler (22) und Teamkapitän Rüdiger Selig (22) hat Barth einige Eisen, sprich Bergspezialisten, im Feuer.

Der Ampler-Spross, Sohn von Olympiasieger Uwe Ampler, ist auf dem traditionsreichen Kurs zum vierten Mal dabei. Der 21-Jährige hat sich ein hohes Ziel gesteckt. „Rick blüht vor Ehrgeiz. Er will als einer von Leipzigs Radsportsöhnen seinen Namen in den Ergebnislisten nach vorn bringen und von sich reden machen“, freut sich Thomas Barth, der Chef seines Teams Jenatec Cycling. Der frühere Kapitän der DDR-Friedensfahrtauswahl: „Er will sein enttäuschendes Ergebnis aus dem Vorjahr wett machen.“ Damals wollte er unter die ersten zehn fahren, brach aber ein. Zuletzt hat Rick auf der 19. Internationale BDC Bałtyk-Karkonosze Tour in Polen bewiesen, dass er ein guter Bergspezialist ist. Er hat die fünftägige von Stettin an der Ostsee ins Riesengebirge als bester Deutscher beendet.

Aber auch der sprintstarke Teamkapitän Rüdiger Selig dürfte ein Wörtchen mitzureden haben. Der Leipziger gehört zum Nationalkader des Bundes Deutscher Radfahrer. Der Semi-Radprofi hat sich bei der Premiere des „Prorace“ in Berlin im Feld der Weltklasse-Radsportler stark behauptet und sprintete im Massensprint auf der Straße des 17. Juni als Vierter über die Ziellinie.

Dieses mal hat Barth die Regie der sportlichen Leitung an Torsten Wittig, dem früheren Ehemann der mehrfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel, abgeben müssen. „Eine Verletzung am Handgelenk handicapt mich derzeit.“ Barths Equipe steht in den Ergebnissen der U23-Radsportbundesliga besser da als 2010. „Wir fahren eindeutig überlegener und halten uns in der Teamgesamtwertung nach drei von insgesamt neun Rennen auf dem siebenten Platz“, freut sich der Teamchef Thomas Barth. „Ich bin zuversichtlich, das wir in diesem Jahr unsere Zielstellung, einen achten Platz nach der Serie erreichen. „Das Resultat spiegelt wieder, dass die Sportler im Team durch fleißiges, hartes Training ihren Leistungsfähigkeit verbessert und Favoriten mehr denn je mit uns rechnen können.“ 2010 schrammte das Team knapp daran vorbei und fand sich auf dem neunten von 16 Plätzen wieder. „Damals fehlten uns ganze drei Punkte“, sagt Barth. 2010 hat Maximilian May (Team Thüringer-Energie) die Erzgebirgsrundfahrt gewonnen. (df)


Publiziert am: 26.05.2011, 11:39