Arbeitsmarkt im Februar im Agenturbezirk Gotha

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„Die milden Temperaturen im Februar sorgten dafür, dass die Arbeitslosigkeit im Bereich
der Agentur für Arbeit de facto unverändert ist. Zwar gab es viel Bewegung, aber in absoluten Zahlen lag der Bestand an Arbeitslosen auf dem Niveau des Januars. Noch nie hatten wir im Februar weniger als 13.000 Arbeitslose im Bestand. Hinzu kommt, dass verstärkt offene Stellen aus dem Baubereich gemeldet wurden und die Baufirmen mit der Wiedereinstellung von Mitarbeitern begonnen haben. Im vergangenen Jahr erfolgte dies zwei Monate später. Trotz der guten Daten ist von einer deutliche Konjunkturbelebung derzeitig nichts zu spüren. Die Unternehmen halten ihre Fachkräfte und sind nur sehr zögerlich bei Neueinstellungen“, sagte Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
Im Vergleich zum Vormonat blieb die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Agentur für Arbeit Gotha konstant. Gegenüber dem Vorjahr sank die Arbeitslosenzahl um fast 1.000. Die Arbeitslosenquote lag mit 9,7 Prozent auf Vormonatsniveau. Ein wesentlicher Grund war der bislang sehr milde Winter.
Von der Arbeitslosigkeit waren Männer stärker betroffen als Frauen. Der Anteil der arbeitslosen Männer lag im Februar bei 55 Prozent. In witterungsabhängigen Branchen, wie z.B. dem Baubereich, sind überwiegend Männer beschäftigt. Zum Frühjahr sind zahlreiche Wiedereinstellungen bereits angekündigt.

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt zeichnet sich nach wie vor durch eine hohe Dynamik aus. So änderte sich im Februar für 43 Prozent der Arbeitslosen ihr Status.
Im vergangenen Monat beendeten 2.725 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Von ihnen fanden
700 eine neue Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt.
2.700 Menschen meldeten sich im Februar arbeitslos, darunter 975 aus einer Tätigkeit auf
dem ersten Arbeitsmarkt. Das waren 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Entlassungen gab es in der Zeitarbeit (225), im verarbeitenden Gewerbe (137), im Baugewerbe (135) und im Handel (95).

Unterbeschäftigung
Der Blick auf die Unterbeschäftigung bietet einen umfassenderen Eindruck von der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Neben Arbeitslosen werden hier auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar bei 15.350, das waren 1.300 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 11,5 Prozent einen Prozentpunkt unter dem Wert des Vorjahres.

Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen lag auf dem Niveau des Vorjahresmonats. 4.525 Männer und Frauen im Agenturbezirk Gotha waren länger als ein Jahr arbeitslos. Fast 87 Prozent werden von den Jobcentern betreut.

Entwicklungen in der Grundsicherung (Hartz IV)
Im Januar wurden 65 Prozent der Arbeitslosen von den beiden Jobcentern im Agenturbezirk Gotha betreut. Dies waren 8.275 Arbeitslose. Gegenüber dem Vorjahr sank diese Anzahl um 6 Prozent. Im letzten Monat erhielten rund 21.625 Menschen in 12.050 Bedarfsgemeinschaften Arbeitslosengeld II. Damit waren 1.600 Personen weniger auf Grundsicherung angewiesen als vor einem Jahr.

Bestand in der Arbeitslosenversicherung steigt an
Die Zahl der Arbeitslosen, die Arbeitslosengeld aus der Arbeitslosenversicherung erhalten, stieg gegenüber dem Vormonat an. So erhielten 4.675 Personen im Februar Arbeitslosengeld, rund 300 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr blieb die Zahl nahezu unverändert. „Menschen, die sich nach einer Beschäftigung arbeitslos melden, haben überwiegend Anspruch auf Arbeitslosengeld. Saisonal bedingt steigt daher die Zahl derer, die Arbeitslosengeld erhalten, in den Wintermonaten an. Im Frühjahr werden viele wieder in die Unternehmen zurückkehren und damit die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger zurück gehen“, sagte Ina Benad.

Arbeitskräftenachfrage
600 neue Stellen meldeten öffentliche und private Unternehmen der Agentur für Arbeit Gotha im laufenden Monat, 125 mehr als im Vormonat, aber 50 weniger als im Vorjahr. Damit stieg der Bestand an offenen Stellen auf 1.375 an, 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die meisten Stellen sind sv-pflichtige Jobangebote (93 Prozent). Gesucht werden fast ausschließlich gelernte Fachkräfte. Die meisten Jobangebote gab es in der Zeitarbeit (424), im verarbeitenden Gewerbe (166), im Handel (145), im Baugewerbe (142), im Gesundheits- und Sozialwesen (115) und im Gastgewerbe (110).
„Es fällt uns in einigen Branchen zunehmend schwerer, die geeigneten Fachkräfte zu finden. So dauert das Besetzungsverfahren im Durchschnitt einen Monat länger als im Vorjahr und der Bestand an offenen Stellen erhöht sich. Wo wir keine Fachkräfte finden, werben wir bei den Unternehmen für betriebliche Aus- und Fortbildung und betriebliche Umschulungen.

Diese Qualifizierungen können die Agentur für Arbeit und die Jobcenter finanziell unterstützen, um auch künftig den Fachkräftebedarf der Region decken zu können“, sagte Ina Benad.

Regionale Unterschiede
Mit 8,3 Prozent lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha unter dem Thüringer Durchschnitt (8,9 Prozent). Dagegen war die Arbeitslosenquote im Unstrut-Hainich-Kreis mit 11,5 Prozent über dem Thüringer Mittelwert. Im Landkreis Gotha waren im 6.550 Personen arbeitslos gemeldet, ebenso viel wie im Vormonat, aber 300 weniger als im Vorjahr. Letzten Monat meldeten sich 1.400 Menschen arbeitslos, während 1.425 die Arbeitslosigkeit beendeten. Die Unternehmen meldeten 350 neue Stellen zur Besetzung. Insgesamt lagen im Landkreis Gotha 875 Arbeitsstellen zur Besetzung vor, 250 mehr als im Vorjahresmonat. Die meisten Jobs gab es in der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe, im Handel und im Baugewerbe.

Im Unstrut-Hainich-Kreis lag die Arbeitslosenquote unverändert bei 11,5 Prozent und lag
damit unter dem Wert des Vorjahres (12,8 Prozent). 6.550 Menschen waren im Februar arbeitslos gemeldet, genauso viele wie im Vormonat, aber fast 700 weniger als im Vorjahr.

Im vergangenen Monat meldeten sich 1.300 Menschen arbeitslos, 1.275 beendeten ihre
Arbeitslosigkeit. Die Unternehmen meldeten 225 neue Stellen. Insgesamt lagen damit 490 Jobs zur Besetzung vor, 60 mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellenangebote gibt es in der Zeitarbeit, im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Baugewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen.