Beschäftigungschancen deutlich verbessert!

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Die frühsommerlichen Temperaturen im April ließen auf dem Arbeitsmarkt in Westthüringen die Beschäftigungschancen steigen. Im Baubereich und den Außengewerken haben die Arbeiten wieder begonnen. Auch in der Landwirtschaft sind die Arbeiten für die kommende Erntesaison im vollen Gange. Das verarbeitende Gewerbe hat eine gute Auftragslage. Diese guten Vorzeichen führten im April zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Gotha. Erstmals waren im April weniger als 17.400 arbeitslos. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 9,3 Prozent den niedrigsten Aprilwert seit 1990.

„Die Chancen eine neue Beschäftigung zu finden haben sich im April spürbar verbessert. Die Fachkräftenachfrage der Unternehmen ist auf einem sehr hohen Niveau. Fachkräfte werden in der Region in fast allen Bereichen gesucht. Trotz der großen Nachfrage ist es uns gelungen, die durchschnittliche Zeit zur Besetzung einer offenen Stelle zu verkürzen. Während wir im Januar dieses Jahres durchschnittlich 78 Tage zu Besetzung einer offenen Stelle benötigten, brauchten wir im April nur noch 64 Tage und das bei sinkenden Arbeitslosenzahlen“, sagte Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha. „Unser Anspruch ist es, so schnell wie möglich offene Stellen zu besetzen und damit den Unternehmen die benötigten Fachkräfte zur Verfügung stellen zu können. Gleichzeitig eröffnen wir arbeitslosen Menschen damit eine neue berufliche Perspektive in der Region“, so Beatrice Ströhl weiter.

Nach wie vor ist der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk von einer hohen Dynamik geprägt. Die Unternehmen meldeten rund 1.300 neue Stellen zur Besetzung. Dabei greifen viele Industriebetriebe auf die Zeitarbeit zurück. Noch immer bestehen Unsicherheiten ob und wie nachhaltig der derzeitige Aufschwung sein wird. Steigende Rohstoff- und Energiekosten belasten die Unternehmen. „Die Unternehmen sehen viele positive Vorzeichen aber auch einige Risiken in diesem Jahr. Die Finanzkrise in Europa ist noch nicht überwunden und die politische Zukunft in einigen arabischen Ländern ist ungewiss. Dies birgt gerade für exportorientierte Unternehmen einige Risiken“, sagte Beatrice Ströhl.

Die Unternehmen der Region meldeten im April erneut mehr offene Stellen als in den Vormonaten. Rund 1.300 offene Stellen wurden der Agentur für Arbeit Gotha im April neu gemeldet. Das waren 125 mehr als im Vormonat und 275 mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellen wurden von Zeitarbeitsunternehmen (475), dem verarbeitenden Gewerbe (110) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (110) neu gemeldet. Ebenso wurden Stellen im Bereich Lager/Logistik, Bau, Handel und im Gastgewerbe gemeldet.

Damit lagen der Agentur für Arbeit Gotha im April 2.200 offene Stellen zur Besetzung vor, 250 mehr als im Vormonat und 650 mehr als im Vorjahr. Von den Zeitarbeitsunternehmen sind 740 offene Stellen gemeldet, überwiegend werden ausgebildete Fachkräfte gesucht. Im verarbeitenden Gewerbe stehen 270 offene Stellen, im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen 195, im Baugewerbe 165, im Hotel- und Gastgewerbe 150, im Handel 150 Stellen zur Besetzung an. Im Landkreis Gotha (870) sowie der Region um Eisenach (725) liegen die meisten offenen Stellen zur Besetzung vor. Im Unstrut-Hainich-Kreis sind 600 offene Stellen vorhanden.

Im April waren 17.400 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.150 weniger als im Vormonat und 2.875 weniger als im Vorjahr. Von der Arbeitslosigkeit waren im April 8.900 Männer und 8.500 Frauen betroffen.

Die Arbeitslosigkeit betraf alle Personengruppen. So lag die Zahl der jüngeren Arbeitslosen (Unter 25) bei 1.350, die Zahl der Über-50-Jährigen bei 6.600. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (-150) und die der Arbeitslosen Über-50-Jährigen (- 300).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen blieb mit 4.500 Personen auf dem Niveau des Vormonats.

Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk Gotha mit 9,3 Prozent knapp über dem Thüringer Durchschnitt (9,2 Prozent). Im Vormonat betrug die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Gotha 10,0 Prozent, im Vorjahr 10,8 Prozent.

Der Entwicklung in den Rechtskreisen stellt sich unterschiedlich dar. Während bei der Agentur für Arbeit die Zahl der Arbeitslosen im April stark sank, blieb diese bei den Jobcentern nahezu unverändert. Die Wirtschaft sucht insbesondere Fachkräfte mit möglichst aktuellen Qualifikationen. Dies sind eher Menschen, die nur kurze Zeit arbeitslos sind und von der Agentur für Arbeit betreut werden. Gerade bei dem sich vollziehenden demografischen Wandel sollten die Unternehmen aber auch Menschen eine Chance geben, die schon längere Zeit ohne Erwerbstätigkeit waren. Die Jobcenter können fehlende Qualifikationen durch gezielte Weiterbildung schnell aktualisieren.

Die Agentur für Arbeit Gotha betreute im April im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosengeld) 4.975 Arbeitslose, 975 weniger als im Vormonat und 1.675 weniger als im Vorjahr.
Die Jobcenter betreuten im Rechtskreis des SGB II im April 12.415 Menschen, 170 weniger als im Vormonat und 1.200 weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Monat waren 650 Menschen in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt, 125 weniger als im Vormonat. Die Jobcenter wollen die gute wirtschaftliche Lage nutzen, um verstärkt Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Daher werden die Arbeitsgelegenheiten durch die Jobcenter reduziert.

Im April meldeten sich 3.915 Menschen erstmals oder erneut in der Agentur für Arbeit Gotha und in den Jobcentern arbeitslos, 250 weniger als im Vormonat und 1.300 weniger als im Vorjahr. Knapp ein Drittel meldete sich aus einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos. Insbesondere aus den Bereichen Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Handel sowie den Bereich Lager und Logistik waren die meisten Arbeitslosmeldungen zu verzeichnen.

Gleichzeitig beendeten 5.050 Menschen ihre Arbeitslosigkeit; 100 mehr als im Vormonat. Rund 40 Prozent (2.050 Personen) nahmen eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt auf, 125 Personen begannen mit einer Tätigkeit auf dem 2. Arbeitsmarkt.