Bio auf den Teller statt in die Tonne

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Zu der am morgigen Samstag, den 05.05.2012, stattfindenden Spendenaktion der Thüringer Biobauern zugunsten der Welthungerhilfe erklärt Albrecht Loth, Kreissprecher  BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Gotha:

„Die Nachfrage nach ökologisch und sozial gerecht erzeugten Lebensmitteln ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das ist kaum verwunderlich, schließlich leistet die ökologische Landwirtschaft einen elementaren Beitrag zur Sicherung der Welternährung, zum Klimaschutz und der Erhalt der Artenvielfalt. Gerade vor dem Hintergrund der in Deutschland ausufernden Lebensmittelverschwendung ist das aktuelle Absatzproblem von wintergelagerten Bio-Kartoffeln ein erschreckendes Signal.

Viele der regional erzeugten Biolebensmittel landen aufgrund der
verfälschten Preispolitik von Importware statt auf dem Teller in der
Biomasseanlage oder schlicht in der Mülltonne“, erklärt Loth.

Auch im Landkreis Gotha werden daher morgen biologisch erzeugte und überden Winter gelagerte Bio-Kartoffeln gegen eine Spende an die Welthungerhilfe verschenkt, die aufgrund des Preisdrucks von importierter Flugware in den Regalen bleiben und nicht verkauft werden können. Die Idee für die durch den Verein Thüringer Ökoherz e.V. unterstützte Aktion kam vom Biobauern Herrn Michels aus Nottleben im Landkreis Gotha. BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Gotha unterstützen diese Aktion.

„Wir rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Gotha dazu auf, sich an der morgigen Kartoffelrettungsaktion zu beteiligen und gegen eine Spende die ökologische und regionale Wertschöpfung sowie die Projekte der Welthungerhilfe zu unterstützen. Ein Ausflug auf einen der teilnehmenden Biohöfe im Landkreis bietet gleichzeitig die Chance, sich über die Möglichkeiten nachhaltiger Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion vor Ort zu informieren“, so Loth.

BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Gotha sehen jedoch auch die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen für einen nachhaltige Einkaufskultur zu verbessern. Hierzu fordert Albrecht Loth:

„Die ökologischen und sozialen Auswirkungen einer Ware wie Klimaschäden, Kinderarbeit oder Tierquälerei müssen für Verbraucherinnen und Verbraucher transparent und deutlich sichtbar sein, nur so gelingt die Politik mit dem Einkaufkorb! Hierzu kann die Einführung eines Nachhaltigkeitssiegels beitragen. Durch eine Ressourcenabgabe unter Einbezug der externen Kosten der jeweiligen Ware würden außerdem die Preistransparenz und regionale Wirtschaftskreisläufe nachhaltig gestärkt.

Trotz der steigenden Nachfrage nach regional erzeugten Biolebensmitteln bremst die Bundesregierung die Branche aber immer noch aus, so zum Beispiel bei der finanziellen Unterstützung zur Umstellung auf Bio-Landwirtschaft oder der ökologischen Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik.“