Biotechnikunternehmen revolutioniert die künstliche Bewässerung

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    Das warmtrockenen Frühjahr 2011 hat dem Thüringer Forstamt Finsterbergen mehrere Hektar frisch gepflanzter Kulturen gekostet. Aufgrund des ausgebliebenen Regens speziell im Mai sind Tausende von Jungbäumen in ihren Pflanzlöchern vertrocknet. Während Landwirtschaft und Gärtnereien bei Trockenheit mit der Beregnung ihrer Kulturen reagieren können, ist dies bei den verstreut im Wald liegenden oft kleinen Baumkulturflächen deutlich aufwendiger.

    Jetzt hat ein Biotechnikunternehmen aus Brandenburg die künstliche Bewässerung revolutioniert. Sobald durstige Jungbäume ihre Blätter bzw. Nadeln hängen lassen, senden sie ein SOS-Signal auf das Handy des Försters. Technisch möglich macht dies ein drucksensibler Chip, der über die Nadel z.B. einer Fichte gesteckt wird. Wenige Sensoren pro Tausend Pflanzen sollen genügen. Bei guter Wasserversorgung beträgt der zelluläre Überdruck in einem Baum, der sogenannte Turgor, mehrere bar. Bei Trockenheit sinkt der Überdruck, bei einem pflanzenkritischen Wert von 0,5 bar meldet der Sensor Alarm. Das Signal geht an eine Kontrollstation, von wo aus der Förster eine SMS auf sein Handy erhält.

    Er kann sodann aktuell auf der Grundlage objektiver Kriterien entscheiden, ob und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Bisher gab es zwar schon Fühler zur Messung der Bodenfeuchte. Doch die sagen nichts darüber aus, wie viel von dem Bodenwasser überhaupt von der Pflanze aufgenommen wurde. Das neue pflanzenbasierte Sondensystem könnte dem Förster dagegen flächenexakte und aktuelle Werte liefern.


    Publiziert am: 26.07.2011; 09:50

    H&H Makler