Brandbrief gegen aktuellen Gothaer FDP-Kreisvorstand

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Verliert die Gothaer Kreis-FDP am kommenden Montag einen ganzen Ortsverband? Es sieht fast so aus. Denn am 13. Februar 2012 um 19.30 h treffen sich die Mitglieder des FDP-Ortsverbandes Georgenthal/Nauendorf in der Gaststätte „Klosterhof“ , um entsprechend unten stehender Erklärung eine Entscheidung zu treffen. Dies schreibt Horst Jaeckel, der Fraktionsvorsitzende der FDP im Gemeinderat Georgenthal. Und er schickt der Redaktion der Gothaer Internetzeitung die Erklärung zur Dokumentation.

Stellungnahme des FDP-Ortsverbandes Georgenthal/Nauendorf

Die Mitglieder des FDP Ortsverbandes Georgenthal/ Nauendorf sind enttäuscht. Enttäuscht von der FDP. Sind waren es gewohnt sich gegen solche Sprüche wie „Die Partei der Besserverdienenden“ zu wehren. Sie waren und sind trotzdem sehr erfolgreich. Stellten in Nauendorf von 1990 bis zum Zusammenschluss mit Georgenthal den Bürgermeister. In Georgenthal den Bürgermeister von 1990 bis 2005. Sie waren zeitweise mit der stärksten Fraktion immer im Gemeinderat vertreten und sind es auch heute noch.

Doch nun sind sie ernsthaft am überlegen etwas zu verändern. Nicht an ihren Engagement in den Heimatorten, nein, aber im Verhältnis zur ihrer FDP. Und  dabei geht es nicht in erster Linie um die schlechten Umfragewerte der Bundespartei. Es geht um das Verhältnis zum Kreisvorstand Gotha.

Dieser Vorstand hat zum Beispiel einzelne Mitglieder wegen seiner Meinung nach „parteischädigendem Verhalten“ im Jahr 2010 vor das Schiedsgericht zitiert. Bezeichnenderweise war zur Verhandlung nicht einmal ein Mitglied des antragstellenden Vorstands anwesend.  Die Verfahren wurden alle gegen den Kreisvorstand entschieden, dass heißt keine der Anschuldigungen war berechtigt. Dieser Kreisvorstand hielt es nicht einmal für nötig, ein klärendes Gespräch mit den Mitgliedern zu suchen.

Überhaupt scheint dieser Kreisvorstand nur Gotha und Waltershausen zu kennen, sonst wurde er noch nirgends gesehen. Wobei die Basis in Waltershausen wohl nur ein Schein ist. Der jetzige Kreisvorsitzende Köhler-Hohlfeld schaffte nicht einmal einen Sitz im kommunalen Stadtrat seines Heimatortes zu erringen.
Wie dem auch sein. Das vom Schiedsverfahren  betroffene Mitglied Jaeckel aus dem Ortsverband Georgenthal/Nauendorf  stellte seit 2010 die Zahlung des Mitgliedbeitrags ein, auch in der Annahme, dass der Kreisvorstand dann in irgendeiner Weise aktiv wird und wenn es mit einer satzungsmäßigen Mahnung wäre. Aber nichts ist bis zum heutigen Tag passiert. So steht die Frage, hat man es noch nicht bemerkt oder ist es wichtiger öffentlich von steigenden Mitgliederzahlen zu schwärmen, als eine korrekte Buchführung zu vollziehen.

Das wäre unter der Leitung des Vorstandes bis 2009 nicht passiert. Damals war es ein Grundanliegen des damaligen Kreisvorsitzenden, „alle Karteileichen“ zu regulieren. Jahrelang wurden zuvor Mitgliederzahlen beschönigt, Beiträge von Mitgliedern an das Land abgeführt, die es nur noch in der Kartei gab. Nicht ohne Grund stand der FDP Kreisvorstand zum Jahr 2005 kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.

Dem damaligen Kreisvorsitzenden Torsten Kirchner war es zu verdanken, dass die Bereinigung durchgeführt wurde und die Finanzen wieder in den positiven Bereich gebracht werden konnten.

Aber scheinbar ist der alte Trott nun wieder da… Wie ist es auch sonst zu verstehen, dass auf den letzten Mitgliederversammlungen bei über 100 Mitgliedern laut Kartei, nur ein gutes Dutzend erschienen waren. Die Arroganz hat sich wieder durchgesetzt und der Kontakt zur Basis ist wieder Nebensache. Für den neuen Kreisvorsitzenden ist es wichtiger, dass Briefe und Mails mit seinen 10 Funktionen gefüllt werden, als diese mit Inhalt zu füllen.

Die Reihe der Ungereimtheiten könnte fast beliebig verlängert werden.

Für die kommunal engagierten Bürger vor Ort, ist es Zeit, ihre Mitgliedschaft in dieser Partei auf den Prüfstand zu stellen und sich nach Alternativen umzusehen, um sich weiter erfolgreich an der Basis zu engagieren.

Es soll aber ausdrücklich betont werden, dass der Schlussstrich nicht als Ergebnis der schlechten Umfragewerte der FDP in der Bundespolitik gezogen wird. Nach über 20 Jahren Sacharbeit in dieser Partei in der Gemeindepolitik können wir uns dieses Gerede und Profilieren im Kreisvorstand Gotha nicht mehr mit ansehen. Es hat jahrelang Spaß gemacht, uns zu engagieren und wir wollen weiterhin Freude daran haben, sachgerecht Politik zu gestalten. Wir werden aus diesem Grund Alternativen suchen, um unsere kommunale Erfahrung unter einem neuen Namen im Ort einbringen zu können.

Georgenthal im Februar 2012