Daniel Kehlmann: „Das stört mich nicht“

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Hamburg (ots). Bestsellerautor Daniel Kehlmann äußerte sich im Interview mit der ZEIT zu den aktuellen Vorwürfen um den Roman „Imperium“ von Christian Kracht.

Der „Spiegel“ hatte Kracht unterstellt, im Buch rechtes Gedankengut zu verbreiten. So ein Vorwurf wiege hierzulande außerordentlich schwer, sagte Kehlmann. „Das kann regelrecht vernichten.“ Er habe den Roman gelesen und „darin gar nichts weltanschaulich Bedenkliches gefunden. (…) Es stimmt aber, Kracht ist in seinem Werk seit Langem von der Ästhetik totalitärer Systeme fasziniert.“

Dies störe ihn nicht, so Kehlmann, er verstehe aber, „dass man das kritisieren kann. Man kann das aber nicht in der Form kritisieren, dass man Kracht zum neuen Sarrazin macht. Selbst wenn man ihn für weltanschaulich bedenklich hält, müsste man sehr genau überlegen, ob man einen Angriff an diesem Ort in dieser Größe vorbringen muss.“

Gegen den „Spiegel“-Verriss protestierten insgesamt 17 namhafte Autoren, darunter die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek.

H&H Makler