Das Auto: Segen und Fluch zugleich

0
1290

Am Aschermittwoch (22. Februar) startet zum zweiten Mal die Aktion „Autofasten. Sinn erfahren“ in Thüringen. Die Marketingkooperation Bus Thüringen e.V. (MBT) und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) rufen gemeinsam mit 18 Unterstützerorganisationen dazu auf, während der Fastenzeit bis Karsamstag (7. April) die eigene Automobilität zu überdenken. Die Aktion soll anregen, das Auto öfter stehen zu lassen und auf das Fahrrad, den Öffentlichen Personennahverkehr oder Carsharing umzusteigen beziehungsweise einfach zu Fuß zu gehen.

„Viele Menschen sind auf das Auto angewiesen. Die Hälfte aller Autofahrten aber sind in Deutschland kürzer als fünf Kilometer. Hier gilt es, die eigene Bequemlichkeit zu überwinden. Gelingt es uns, auch einmal ohne Auto unterwegs zu sein, ist das gut für unsere Seele und für die Natur“, erläutert Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer der MBT, das Anliegen der Aktion.

Mit gezielten Angeboten wollen Thüringer Verkehrsunternehmen zum Umsteigen anregen. So gibt es gesondert aufgelegte Fastentickets in den Verkehrsunternehmen der Landkreise Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla, Sömmerda und Schmalkalden-Meiningen. Zudem wird auf dauerhaft günstige Angebote bei den Busunternehmen (Zeitkarten) und eine Mobilitätsberatung bei teilAuto Thüringen und dem ADFC Thüringen e.V. hingewiesen. Die Verkehrsunternehmen stehen über die Infotelefone des Interessenverbandes Regionaler Personenverkehr Südthüringen e.V. (Tel. 03681-351798) und des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (Tel. 01805-130031, Mo-Fr von 6-21 Uhr) für Auskünfte zur Verfügung.

Geworben wird mit Bannern, Plakaten und Swingcards. Die Internetseite für die Aktion – http://www.autofasten-thueringen.de/ – bietet ein Forum für den Austausch derjenigen, die sich an der Aktion beteiligen. Unterstützt wird die Aktion unter anderem vom Beirat zur Nachhaltigen Entwicklung Thüringen, dem Thüringer Verkehrsministerium und den Städten Erfurt und Jena. Im Vorjahr hatte es viel Lob für die Idee gegeben.

„Das Auto ist Segen und Fluch zugleich. Wir sind bequem unterwegs, heizen aber auch den Klimawandel weiter an. Die Fastenzeit lädt ein, Gewohnheiten zu überdenken“, so Oberkirchenrat Christhard Wagner für die EKM. Seine Empfehlung: „Testen Sie, wie es ist, sieben Wochen ohne Auto zu leben. Nutzen Sie stattdessen Busse, Bahnen, das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. Sie werden feststellen, dass es öfter als gedacht, Alternativen gibt. Gewinnen Sie Zeit, in der Sie sich nicht auf den Verkehr konzentrieren müssen, sondern entspannen können. Gleichzeitig leisten Sie einen Beitrag zur Schöpfungsbewahrung und sparen in vielen Fällen sogar Geld.“