Das Forschungsprojekt Kalkriese – Die archäologische Analyse eines antiken Schlachtfeldes

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Im Rahmen der Sonderausstellung „Kelten und Germanen“ des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde Gotha findet am Sonntag, 5. Februar 2012, um 15 Uhr der Vortrag „Das Forschungsprojekt Kalkriese – Die archäologische Analyse eines antiken Schlachtfeldes“ von Dr. Susanne Wilbers-Rost (Museum und Park Kalkriese) und Dr. Achim Rost (Universität Osnabrück) statt.

Am Kalkrieser Berg nördlich von Osnabrück finden seit 1987 archäologische Untersuchungen statt. Mehr als 5.000 römische Funde, darunter Münzen und militärische Ausrüstungsteile, aber auch Knochen von Menschen und Tieren belegen umfangreiche Kampfhandlungen zwischen Germanen und Römern, die sehr wahrscheinlich mit der Varusschlacht in Verbindung zu bringen sind. Durch antike römische Autoren überliefert, wurde dieses Ereignis des Jahres 9 n. Chr. auch als „Schlacht im Teutoburger Wald“ bekannt. Im Mittelpunkt der Forschungen steht jedoch nicht so sehr das historische Ereignis, als vielmehr der erstmalige Versuch, die Hinterlassenschaft einer antiken Feldschlacht mit archäologischen Methoden zu analysieren.

Der Vortrag von Dr. Susanne Wilbers-Rost (Museum und Park Kalkriese, Abteilung Archäologie) und Dr. Achim Rost (Universität Osnabrück, Archäologie der römischen Provinzen) vermittelt einen Überblick zum aktuellen Stand der wissenschaftlichen Arbeiten in Kalkriese. Dabei werden nicht nur Funde und Befunde vorgestellt, sondern auch quellenkritische Aspekte erläutert, mit denen sich die neue Disziplin der Schlachtfeldarchäologie bei der Erforschung antiker wie auch neuzeitlicher Plätze militärischer Konflikte auseinander setzen muss. Außerdem wird auf einige Fragestellungen eingegangen, die mit dem 2011 begonnenen Projekt zur Erforschung der „Conflict landscape“ verbunden sind. Dabei werden in erster Linie die germanische Besiedlung und Infrastruktur im mehr als 30 km2 großen Kampfareal untersucht, die die kulturlandschaftlichen Rahmenbedingungen dieses militärischen Ausnahmeereignisses wesentlich mitbestimmt haben.

Der Eintritt beträgt drei Euro, ermäßigt zwei Euro.