Das meint Ramelow dazu

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„Zwei große Kulturinstitutionen des Freistaates haben hier erneut hervorragend zusammengearbeitet und so dieses anspruchsvolle Ausstellungsprojekt gemeistert. Es wird über Thüringen hinaus strahlen“, würdigt Ministerpräsident Bodo Ramelow die Landesausstellung „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ anlässlich deren Eröffnung am Samstag in Weimar und Gotha. Die sechste Thüringer Landesausstellung wurde gemeinsam von der Klassik Stiftung Weimar und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha entwickelt. Sie zeigt auf rund 4.000 Quadratmetern Fläche um die 600 Exponate an vier Standorten: dem Neuen Museum Weimar und dem Schlossmuseum Weimar, am Herzoglichen Museum Gotha und dem Schloss Friedenstein.

 

Kurfürsten, Herzöge und Großherzöge aus der Dynastie der Ernestiner als bedeutende Herrschaftsträger im thüringischen Raum haben maßgeblich zur Entwicklung des Landes beigetragen – in Kultur, Kunst, Wissenschaft, Staat, Wirtschaft und nicht zuletzt im kirchlichen Bereich. Dabei sind Entwicklungen hervorgebracht worden, die Thüringen bis heute prägen. „Mit ihren reformatorischen Sammlungen in Jena, Weimar und Gotha haben die Ernestiner den Grundstein für das Erbe gelegt, dem wir uns auch heute noch kulturell und wissenschaftlich verpflichtet fühlten“, sagt Bodo Ramelow weiter.

 

Wichtig ist dem Ministerpräsidenten, dass sich die Ausstellung nicht nur an gesellschaftliche und kulturelle Eliten wendet: Stiftung Schloss Friedenstein und Klassik Stiftung Weimar bieten ein außergewöhnlich umfangreiches Bildungs- und Vermittlungsprogramm in unterschiedlichen Formaten an. Damit werden erwachsene Einzelbesucher genauso angesprochen wie Familien mit Kindern, Schülerinnen und Schüler sowie Reisegruppen. Das Programm richtet sich zudem sowohl an ein regionales Publikum, an Gäste aus anderen Bundesländern oder Staaten als auch an Menschen, die erst seit kurzem in Thüringen leben, wie beispielsweise Geflüchtete. Ein Großteil dieser Projekte wird durch die Thüringer Staatskanzlei gefördert, um die Jugend- und Breitenkultur zu unterstützen. „Die Ausstellung darf als ein offenes Angebot zum lebenslangen Lernen verstanden werden“, betont der Ministerpräsident.

 

Bei der Ernestiner-Landesausstellung 2016 handelt es sich um die sechste Ausstellung dieser Art – nach „Der junge Bach. Weil er nicht aufzuhalten“ im Jahr 2000 in der Erfurter Predigerkirche; „Neu entdecken. Land der Residenzen“ im Jahr 2004 im Residenzschloss in Sondershausen; „Elisabeth von Thüringen. Eine europäische Heilige“, 2007 auf der Wartburg in Eisenach; „Franz Liszt. Ein Europäer in Thüringen“ in Residenzschloss und Schillermuseum in Weimar sowie „Cranach in Thüringen“, 2015 in Weimar, Eisenach, Gotha. Die Ernestiner-Ausstellung steht geradezu als Querschnitt zu den bisherigen Ausstellungen. Die Ernestiner-Herzöge lassen sich in weiblicher Linie auf die Landgräfin Elisabeth zurückführen, sie beschäftigten Bach, Liszt und Cranach – und die Residenzen der Erbeinheit verbundenen Linien trugen zu Thüringens Beinamen als Land der Residenzen bei.