Der VC Gotha hat sein Heimspiel in der 1.Volleyball-Bundesliga gegen Generali Haching mit 1:3 (18; 22; -23; 19) verloren. Dabei boten die Gastgeber dem noch ungeschlagenen Tabellenführer einen beherzten Kampf und schafften den angestrebten Satzgewinn (die Gothaer Internetzeitung berichtete).
Wenn die Hachinger nach Gotha kommen, bringen sie den Winter mit. Im letzten Jahr gab es Schneechaos pur und diesmal einen Temperatursturz in den Minusbereich. Für die Gäste gleichzeitig Einstimmung auf den kommenden Champions League Trip nach Novosibirsk, wo derzeit Temperaturen um die –40° C herrschen.
Sehr viel wärmer wurde es dagegen den Mannschaften und den Zuschauern in der Ohrdrufer Goldberghalle, denn die Mannschaften boten guten und unterhaltsamen Sport.
Gothas Trainer Jörg Schulz wusste um die sehr tiefgründige Spielvorbereitung der Hachinger vor jedem Spiel. „Die wissen, wann unsere Spieler aufs Klo gehen“, sagte er scherzhaft dazu. Um den Gästen ein Schnippchen zu schlagen, stellte er um und brachte „Vince“ Devany im Zuspiel und Lokalmatador Sven Kellermann in der Mitte. Dafür nahmen Santino Rost und „Jak“ Ratajczak diesmal auf der Bank platz. Generali Haching verzichtete auf den Einsatz seines angeschlagenen Topscorers Dünnes, um ihn für die Champions League zu schonen.
Das Spiel begann etwas zerfahren mit ungewohnt vielen Aufschlagfehlern beider Teams. Gothas Spieler wurden zusätzlich durch zwei vom Schiedsgericht geahndete, vermeintlich zu frühe Positionswechsel, aus dem Konzept gebracht und lagen dadurch schnell mit 4:8 zurück. Diesen Vorsprung ließ sich Haching nicht mehr nehmen und brachte den 1.Abschnitt sicher nach Hause.
Im 2.Satz hatten sich die Hausherren wieder gefangen und begannen den großen Meisterschaftsfavoriten mehr zu fordern. Bis zum 21:21 hielt man den Satz offen, ehe die größere Routine in der Schlussphase für die Bayern sprach.
Nun deutete alles auf ein klares 3:0 für die Süddeutschen hin. Doch da hatten die Gothaer etwas dagegen. Immer wieder gelangen ihnen spektakuläre Angriffspunkte gegen den bekanntermaßen exzellenten Block der Hachinger, um Nationalspieler Günthör. Höhepunkte sicherlich die Punktgewinne zum 10:10 durch Ákos Hoboth, den Devany glänzend frei gespielt hatte und das 12:12 durch einen Schnellangriff von Kapitän Michael Andrei. Als dann Sebastian Hähner ein Ass zu ersten Satzball servierte und anschließend der eingewechselte Ariel Hilman zum Satzgewinn blockte, standen die Zuschauer kopf. Der angestrebte Satzerfolg war tatsächlich geschafft.
Da die Hachinger, die bis auf Dünnes den kompletten ersten Sechser einsetzten, nun noch mal anzogen, war die stille Hoffnung auf eine noch größere Überraschung schnell verflogen. Mit 25:19 ging der 4.Satz an die Gäste.
Nach dem Spiel erhielten „Vince“ Devany und Hachings Diagonalangreifer Simon Hirsch aus den Händen von Sponsor Jörg Protzmann, Chef der gleichnamigen Bäckerei, die Medaillen als beste Spieler (MVP).
Trotz der erwarteten Niederlage zufrieden mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft war Jörg Schulz. Wir haben gegen den Favoriten zumindest in zwei Sätzen gut mitgehalten und einen Satz gewonnen. Viel wichtiger für uns aber ist, dass Ariel nach seiner Verletzung wieder einsatzfähig ist. Er kann uns im Kampf um einen Play-Off-Platz damit wieder helfen“, äußerte er sich im Schlussinterview.
Trotz der Niederlage verteidigte der VC Gotha den 7.Tabellenplatz.
