Der Bodelschwingh-Hof schaut optimistisch ins Jahr 2013

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Der Bodelschwingh-Hof (BHM) lud als einer der größten Anbieter für Eingliederungsleistungen für Menschen mit Behinderungen zum Jahrespressegespräch nach Mechterstädt.

Ein ereignisreiches Jahr liegt vor den Mitarbeitern und ihren Schützlingen mit Handicap:

Nach nur 14 Monaten Bauzeit sollen im Mai die ersten Bewohner in die neue Seniorensiedlung nach Tambach-Dietharz ziehen. Die acht altersgerechten Wohneinheiten, aber auch die Pflegeplätze sind heute schon heiß begehrt. Die Aktivierung der Bewohner steht im Vordergrund, gemeinsam wird gegessen und gekocht. Thomas Gurski, Vorstandsvorsitzender des BHM, hofft, dass der 4,9 Millionen Euro teure Bau ein Zeichen für die Zukunft setzen wird.

Bis zum Herbst des Jahres soll in der Rudloffstraße 13 ein neuer Gebäudekomplex entstehen. Besondere Förderung erhalten dort Menschen, die (noch) nicht arbeiten können und mehrere oder deutliche Handicaps haben. Die derzeitige Kapazität von 30 Plätzen reicht bei weitem nicht aus, die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot. Intensiv werden zum Teil schwerst mehrfach Behinderte dann in dem eingeschossigen Neubau gefördert. Alle Sinne werden angesprochen. Zwei Jahre war der BHM mit Zustimmungsträgern im Gespräch über Plätzeerweiterung. Das Investitionsvolumen beträgt 637.000 Euro, zu je 50% aus Eigenmitteln und einem Kapitalmarktdarlehen. Über Eingliederungsleistungen werden Zins und Tilgung refinanziert, dennoch ist die Planung anspruchsvoll, denn „Thüringen hat keine Sozialfachplanung im Bereich der Eingliederungshilfe“, so Gurski.

Integrationsprojekte wie die im Augustinerkloster und in der InDiGo gGmbH beweisen, dass Menschen mit Handicap mit Mut, Geduld und Vertrauen sehr gut in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden können. „Unser Status ändert sich“, stellt Gurski fest. Früher musste er Klinkenputzen, heute wird er als zum Partner anerkannt und interessierte Firmen gehen auf BHM zu. Wenn Fachkräfte fehlen, entfaltet sich Potenzial für kreative Lösungen. Qualität und Quantität der Leistungen müssen stimmen, so lässt sich das Ziel, sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse zu schaffen, auch erreichen. Dennoch ist es für den BHM immer wieder ein Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und dem Integrationsauftrag, stellt Vorstandsmitglied Andrea Schwalbe fest und sie ergänzt: „Die Erfahrung zeigt: Wenn man es versucht, dann klappt es“.

Der Bodelschwingh-Hof in Mechterstädt ist bereit für Veränderungen, hinterfragt sich immer wieder selbst, ist für seine Mitarbeiter und Schützlinge ein zuverlässiger Ansprechpartner. Auch aus diesem Grund soll 2013 das Leitbild überprüft werden. Intensive Gespräche untereinander, mit den Partnern, Kirchen, Kunden, Angehörigen, Behinderten und Ehrenamtlichen sind die Basis für eine gemeinschaftliche Identität und diese wird der BHM weiter ausbauen. Im Juli 2013 soll feststehen, welches das neue Leitbild sein wird wird.

„Was wir machen, wollen wir gut machen. Unsere Ausrichtung wird sicher weiterhin die Behinderten- und Altenhilfe sein. Wir fragen uns, ob unsere Strukturen zu den Entwicklungen passen? Wo wollen wir 2020 stehen?“, fasst Gurski das gemeinsame Ziel zusammen.

Weitere Informationen zum Bodelschwingh-Hof in Mechterstädt finden Sie hier.