Der Erfurter Künstlers Erich Enge, ein Schüler von Willi Sitte und Kurt Bunge, widmet sich brennenden Fragen unserer Zeit

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Gemälde und Zeichnungen von Erich Enge, die er für Flüchtlingskinder und Flutopfer schuf, werden bis 1. März im Stadtmuseum der Landeshauptstadt Erfurt in der Johannesstraße in einer Verkaufsausstellung präsentiert. Der Erlös kommt den Menschen zugute.
Zwei bewegende Themen finden ihre Umsetzung in den ausgestellten Arbeiten Erich Enges im Erfurter Museum – Flutkatastrophen und Flüchtlinge weltweit.
Als Ende Mai/ Anfang Juni 2013 sintflutartige Regenfälle nicht nur Thüringer Flüsse über die Ufer treten ließen, Ortschaften evakuiert werden mussten, Menschen vor verwüsteten Häusern standen und selbst Straßen und Eisenbahnlinien überflutet wurden, beschloss der Künstler Erich Enge, zu helfen, das Gesehene künstlerisch zu bearbeiten und den durch diese Naturgewalt geschädigten Menschen und den zahlreichen Helfern eine Stimme zu geben.
Anlass für den zweiten Bilderzyklus, der ebenso Teil der Verkaufs-Ausstellung ist, war das tödliche Drama vor Lampedusa, wo am 3. Oktober 2013 mehr als 350 Menschen ihr Leben verloren. Bis heute ! sterben täglich Menschen bei dem Versuch, aus Not- und Kriegsgebieten über das Mittelmeer nach Europa zu kommen.
Erich Enge nutzt seine Bilder für Botschaften: Vor dem Leid dieser Menschen die Augen zu verschließen, ist keine Lösung, so ist der Künstler überzeugt. Ein Jeder kann helfen – zum Beispiel mit dem Erwerb eines Bildes.
Der gesamte Erlös der Kunstverkäufe kommt der Thüringer Fluthilfe und der Erfurter Kiwanis-Kindersprachwerkstatt zugute. Die Sprachwerkstatt ermöglicht Flüchtlingskindern eine qualifizierte Spachschulung in der Landeshauptstadt.

Der Erfurter Künstlers Erich Enge, ein Schüler von Willi Sitte und
Kurt Bunge, widmet sich brennenden Fragen unserer Zeit

Der Maler und Grafiker Erich Enge wurde 1932 in Rochlitz (Böhmen) geboren. Seine Ausbildung erhielt der gelernte Maurer an der Hochschule Burg Giebichenstein in Halle bei Willi Sitte und Kurt Bunge. Er beteiligte sich mehrfach an nationalen und internationalen Ausstellungen u.a. in Moskau, München, Ägypten, Bulgarien, Finnland und Polen.
Seit 1971 ist er in Erfurt ansässig. In den Jahren 1977-78 schuf er für die Stadt ein bis heute bekanntes Monumentalbild zum Thema „Die Idee wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift“, das 1992 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Seine Produktivität als Maler dauert bis heute an. Mit gekonntem Pinselstrich widmet sich der heute 82jährige Künstler vor allem brennenden aktuellen Fragenunserer Zeit.

Öffnungszeiten Stadtmuseum Erfurt, Johannesstraße 169: Dienstag bis Sonntag 10:00 -18:00 Uhr

Abb.:
Erich Enge: Feuer (Lampedusa II)
Acryl auf Leinwand, 2014
70 x 100 cm
Erich Enge: Afrikas Dornenweg Acryl auf Leinwand, 2014
160 x 100 cm
Erich Enge: Feuer im Boot (Lampedusa I)
Acryl auf Leinwand, 2014
59,5 x 90 cm
Erich Enge: Rettung mit dem Lamm
Acryl auf Leinwand, 2013
70 x 100 cm (mit Rahmen)

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