Ein optimaler Gründungszeitpunkt…

0
1384

Zur Gründung des Kreisverbandes der Piratenpartei führte die Redaktion von Oscar am Freitag unlängst ein Gespräch mit Andreas Dötsch, der zu den Initiatoren dieser Gründung gehört – neben einer kleinen Gruppe anderer aktiver Piraten.

OaF: Andreas Dötsch, am 14.04. gründet die Piratenpartei ihren Kreisverband Gotha. Ein guter Zeitpunkt so kurz nach dem Wahlerfolg der Piraten im Saarland?

AD: Ein optimaler Zeitpunkt, ja. Wobei wir auch vorher schon spüren konnten, dass es in Gotha eine große Erwartungshaltung in uns Piraten gibt und das Interesse an unserem Programm groß ist. Wir haben seit Jahresbeginn sehr viele neue Mitglieder gewonnen, dazu erreichen uns täglich Meinungen von Bürgern, die es bedauern, dass wir noch keine Kandidaten für die hiesigen Kommunalwahlen stellen.

Das tolle Abschneiden zur jüngsten Landtagswahl im Saarland wie auch schon zuvor zur Wahl in Berlin zeigt zudem die Notwendigkeit an der Form und den Inhalten von Politik, so wie die Piraten es tun. Und das ist in Gotha und im Landkreis nicht anders.

OaF: Was macht denn die Piraten so besonders? Computerfreaks in einer Spaßpartei, Protestierer mit Augenklappe und Enterhaken?

AD: Mittlerweile merken sogar die etablierten politischen Gegner, dass sie diese Klischees nicht mehr auf uns projizieren können. Die bekommen eine gewisse Furcht vor uns, denn hier wächst und wächst die einzig annehmbare liberale Alternative zu den ausgelatschten Programmen der FDP, der Bündnis90/Grünen und der Linken. Zu den biederen Inhalten der beiden Volksparteien sowieso.

Die Umfragen zeigen, dass gerade die letztmaligen Nichtwähler wieder motiviert zur Urne schreiten und ihren Politik-Frust ablegen, da mit den Piraten endlich ehrliche und bürger-orientierte Politik passiert und nicht nur propagiert wird. Hier wird über jeden real-politischen wie auch jeden noch so kuriosen Antrag basis-demokratisch abgestimmt, wenn dieser eine Mehrheit findet, nehmen wir mit diesem Vorhaben Fahrt auf und setzen Segel, um doch noch mal das seemännische Klischee zu bedienen.

OaF: Also kann sich der Kreis und die Stadt Gotha auf kanonenschweres Geschütz renitenter und lärmender Piraten einstellen?

AD: Ganz im Gegenteil. Wir treten an, zu loben und zu erhalten, was andere gut gemacht haben. Wo wir jedoch Dinge besser oder richtig gestaltet sehen wollen, sind wir Piraten diejenigen, die tadeln und wenn es nötig ist, ordentlich zu stänkern. Doch in der Kommunalpolitik geht das nur mit konkreten Ideen und Lösungen, wie es denn wirklich besser gehen soll. Wir haben Konzepte für eine transparente und bürgernahe Verwaltung, für langfristige Entschuldung der Kommunen, für Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben und bei Bau und Wohnen und vieles mehr.

Nachzulesen in unserem Gothaer Programm oder noch besser, fragt uns und redet mit uns. Denn das ist es, was wir wollen. Politik für die Bürger mit den Bürgern. Der Bürger ist der Grund, warum wir Politik machen und sein Wahlrecht der Grundstein jeder Demokratie. Daher appellieren wir auch noch einmal mit dem Slogan ‚Du, geh wählen’ am 22.04. ein Votum abzugeben und das Wahlrecht zu nutzen. Und 2014 zur Stadtrats- und Kreistagswahl machen wir Gothaer Piraten dann Klar zum Ändern.

Anmerkung der Redaktion: Eine gekürzte Version dieses Interviews steht in der aktuellen Gothaer Ausgabe des Lokalmagazins Oscar am Freitag.