Mit dem 10.Tabelleplatz und dem damit sicheren Klassenerhalt hat der Aufsteiger in die 1.Volleyball-Bundesliga sein Saisonziel erreicht und sich gut in Deutschlands Beletage behauptet.
Als die Gothaer vor einem Jahr mit der überlegen gewonnenen Zweitligameisterschaft den Aufstieg in die 1.Bundesliga perfekt gemacht hatten, standen die VC-Macher, um Präsident Konrad Gießmann, den Vizepräsidenten Torsten Barth, Torsten Franke und Bernd Wagner sowie Trainer Jörg Schulz, vor einem Berg völlig neuer Aufgaben. Eine neue Spielstätte musste gefunden werden, weil in Gotha keine erstligataugliche Halle existiert, die Finanzierung eines 1.Bundesligateams gestemmt werden und natürlich eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammengestellt werden. Daneben waren viele andere kleine und große Dinge zu beachten und zu organisieren. Heute nach einem Jahr kann man mit Fug und Recht sagen, die Verantwortlichen im Verein haben einen guten Job getan.
Nach der Aufstiegssaison gab es einen nahezu kompletten Umbruch innerhalb der Mannschaft. Dieser nicht ganz einfache Prozess war notwendig, um in der höchsten Spielklasse eine reale Chance auf den Klassenverbleib zu haben. So ging Trainer Schulz mit einem internationalen Kader mit 12 Spielern aus acht Ländern, in dem noch fünf Spieler aus dem Vorjahr standen, das Abenteuer 1-Liga an.
Nach der erwarteten Auftaktniederlage gegen den Serienmeister VfB Friedrichshafen, gelang vier Tage später der erste Paukenschlag. Die Mannschaft gewann bei den Netzhoppers Königs-Wusterhausen nach großem Kampf mit 3:2. Die Euphorie dieses Sieges nutzend, fuhr man bis zum Jahresende noch weitere vier Erfolge ein und ging auf Platz Nr.6 in das neue Jahr. Doch eine schmerzhafte und so nicht eingeplante 0:3 Heimniederlage gegen den TV Bühl zum Jahresauftakt, ließ das Team in eine Krise rutschen. Fünf Niederlagen folgten, ehe mit einem grandios erkämpften 3:2 Sieg gegen favorisierte Bottroper, der Befreiungsschlag gelang.
Der VC Gotha hatte sich endgültig etabliert und bewiesen, dass auch Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte in Schlagdistanz lagen. In den folgenden Begegnungen stand der Kampf um einen Play-off-Platz im Vordergrund. Am Ende fehlte dafür die Winzigkeit eines gewonnenen Satzes.
Das angestrebte Ziel so knapp verpasst zu haben, führte zunächst zu einer mentalen Blockade in den Köpfen der Spieler. Nach zwei Niederlagen in der Play-down-Runde war der VC Gotha mitten drin im Abstiegsgeschehen. Doch eine ganz starke Vorstellung beim CV Mitteldeutschland brachte die Mannschaft in die Erfolgsspur zurück. Danach sicherte man sich mit klaren Siegen gegen Bühl und Wuppertal endgültig den Klassenerhalt.
Wenn man über die Mannschaft spricht, muss man auch die handelnden Personen erwähnen. Vater des Erfolgs ist ohne Zweifel der Trainer Jörg Schulz. Gemeinsam mit seinem Trainerstab, Co-Trainer Christopher Röder, Scout Jan Kahlenbach und Athletikcoach Dr. Norman Stutzig, formierte er eine Mannschaft, die spielerisch und athletisch überzeugte und auch menschlich harmonierte. Hinzu kam, dass dank der ausgezeichneten medizinischen und physio-therapeutischen Betreuung das Team weitgehend von größeren Verletzungen verschont blieb. Hier zeichneten Mannschaftsarzt Dr. Stefan Krech und die Physiotherapeutinnen Nadja Metelski und Ivonne Bombeck verantwortlich.
Aus der Mannschaft einzelne Spieler hervorzuheben ist schwer, weil die Mannschaft gerade durch ihre Geschlossenheit und Ausgeglichenheit bestach. Doch Spieler, wie Mittelblocker Nikola Poluga, der die dritt meisten Blockpunkte der Liga erzielte, das Muster an Beständigkeit und Zuverlässigkeit Sven Kellermann, die Außenspieler Ariel Hilman und „Gui“ Barbosa oder Libero Isaac Kneubuhl warteten mit großartigen Leistungen auf. Ganz wichtig für den Erfolg waren auch die Routine, Abgeklärtheit und Professionalität der erfahrenen Bojan Gluvajic, Joni Markkula und Maris Vensbergs. Dass auch der zweite Anzug saß, bewiesen Marcel Herrmann, Paul Lohrisch und Lukas Gudas bei ihren Einsätzen. Leider musste sich der Verein während der laufenden Saison von seinem Nachwuchstalent Evgeny Metelski trennen, eine Entscheidung die den Verantwortlichen nicht leicht fiel.
Nun ist der Blick beim VC Gotha schon wieder nach vorn gerichtet. Derzeit laufen die Vertragsgespräche mit den Spielern. Es wird, wie üblich in dieser Spielklasse, zu personellen Veränderungen kommen, weil Spieler sich zum Beispiel beruflich umorientieren oder Begehrlichkeiten anderer Vereine geweckt haben. Über diese Veränderungen wird der Verein in den kommenden Wochen informieren. Ziel aller Veränderungen ist es aber, die Mannschaft im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten weiter zu verstärken.
Zum Saisonabschluss dankt der VC Gotha noch einmal allen Sponsoren und Unterstützern, allen fleißigen Helfern im Umfeld und natürlich den Fans für ihre Unterstützung während der gesamten Spielzeit. Der VC Gotha hofft auch in der kommenden Saison auf diese Hilfe, die unerlässlich ist, soll es neben den Suhler Damen in Thüringen auch weiterhin Erstligavolleyball geben.
Publiziert: 9. Mai 2011, 21.33 Uhr