Eine hauchdünne Niederlage

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Nachdem Science City Jena in den Vorwochen von Sieg zu Sieg eilte, zuletzt sogar den Tabellenführer aus Göttingen schlagen konnte, beendete am Samstagabend eine in der Schlussphase dramatische, hauchdünne 96:98-Niederlage in Essen die imposante Erfolgsserie der Thüringer.

Im Verlauf eines intensiven Schlagabtauschs bekam Garrett Sim wenige Sekunden vor der Schlusssirene zwar noch einmal die Chance, Jenas Korbjäger aus der Distanz zum Sieg zu werfen, scheiterte jedoch am Ring der Gastgeber. Der 23-jährige Aufbauspieler aus Oregon avancierte somit zum tragischen Helden, nachdem die Saalestädter in der Schlussphase erst durch Sim wieder in Schlagdistanz gekommen waren.

„Glückwunsch an einen verdienter Sieger aus Essen. Unsere Niederlage ist ein gutes Beispiel dafür, dass einem in dieser Liga nichts geschenkt wird, man sich den Erfolg vom Anfang bis zum Ende hart zu erarbeiten hat. Unser Team muss aus solchen Spielen lernen und begreifen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist in der Spitzengruppe der Liga mitzuspielen. Wir hätten konzentrierter in das Duell starten müssen und dadurch einige dumme Fehler vermeiden können. Ich denke das ist dem Reifeprozess unseres jungen Teams geschuldet, ein Prozess, den wir weitergehen werden und an dem die Mannschaft kontinuierlich zu arbeiten hat“, sagte Trainer Björn Harmsen nach der Niederlage seiner Jungs.

Nachdem sich bereits im Verlauf der ersten Halbzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen abgezeichnet hatte, die ersten beiden Viertel knapp zu Gunsten der Hausherren endeten, verabschiedeten sich beide Teams mit einer Essener 55:51-Führung in die Halbzeitkabinen. Klug von Aufbauspieler Chris Alexander dirigiert, gelang es der Mannschaft aus dem Ruhrgebiet kurz nach Wiederanpfiff ihre Führung auszubauen. In dieser aus Jenaer Optik durch etliche Ballverluste und vergebener Würfe gekennzeichneten Phase blieb die Offensiv-Maschinerie der Thüringer knapp vier Minuten lang wirkungslos. Die Baskets aus Essen nutzen die Gelegenheit um sich eine zwischenzeitliche 66:53-Führung (24.) zu erspielen.

Vom schnell anwachsenden Rückstand alarmiert, meldete sich Science City wieder zurück. Mit der Unterstützung von Kevin Schaffartzik und Billy Rush war es Dorenzo Hudson vorbehalten, Punkt um Punkt zu verkürzen und das Harmsen-Team wieder bis auf 70:66 (27.) in Schlagdistanz zu bringen. Während beide Kontrahenten mit einem Essener 74:68-Vorsprung in die letzte Viertelpause starteten, verschärften die Hausherren noch einmal das Tempo. Nachdem Essen beim Zwischenstand von 90:81 (36.) einem vermeintlichen Heimsieg entgegeneilte konterte Science City jedoch staubtrocken. Innerhalb von 90 Sekunden war der Jenaer Rückstand auf 90:89 eingeschmolzen, hatten Sim, Hudson und Tinnon den Grundstein für eine dramatischen Schlussphase gelegt.

Bis zum 96:96 durch einen Dreier von Garrett Sim 35 Sekunden vor dem Ende duellierten sich beide Gegner auf Augenhöhe, bevor Essens Marco Buljevic zwei Freiwürfe erhielt. Der Essener Scharfschütze lies sich die Gelegenheit an der Linie nicht entgehen, brachte die Baskets mit 98:96 in Front. Nach einer Auszeit wanderte das orangefarbene Leder vier Sekunden vor Ultimo in die Hände von Garrett Sim. Unter Druck und mit der Hand seines Verteidigers im Gesicht versuchte der US-Amerikaner aus gut neun Meter das Spiel für Science City Jena zu entscheiden, scheiterte allerdings knapp. Während für Science City am kommenden Wochenende im Duell gegen Karlsruhe der Abschied aus Lobeda-West ansteht, neigt sich das Basketball-Jahr 2013 mit dem Thüringen-Derby am 21.12.2013 in Gotha seinem Ende entgegen.

SCJ: Hudson 28 Punkte, Sim 25, Schaffartzik 15, Mayr 10, Tinnon 6, Wendt 5, Rush 4, Kuhn 3, Reyes-Napoles, Voigtmann