Endlich wieder Land sehen

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Mit der mit 550 Kilometer langen Reise nach Cuxhaven steht den Basketballern von Science City Jena bereits am Freitag die beschwerlichste Auswärtsfahrt der Saison bevor. Die Thüringer gastieren am Samstagabend beim Tabellenfünften, gehen nicht nur aufgrund der 79:87-Hinspielniederlage als Außenseiter in die Partie.

Nachdem der Rückrunden-Auftakt mit einem Sieg und vier Niederlagen ähnlich verkorkst begann wie der Start in die Vorrunde, geht es für Jenas Korbjäger an der Nordsee in erster Linie darum, endlich wieder Land zu sehen.  Das dies am nördlichsten Zipfel Niedersachsens kein einfaches Unterfangen werden dürfte, beweist ein kurzer Blick auf die Heimbilanz der Nordlichter. Ganze zwei Duelle verloren die BasCats  in der Rundsporthalle, unterlagen lediglich Essen und Ehingen auf heimischen Parkett.

Nichts desto trotz hofft Jenas Trainer Georg Eichler auf einen Richtungswechsel seines Teams. „Wir fahren nicht nach Cuxhaven um zu verlieren, reisen bereits am Freitag an, um die lange Fahrt aus den Beinen der Spieler zu bekommen“, sagt Eichler. Mit einem Abschlusstraining am Samstagvormittag sollten Jenas Spieler bereits ihre Visiere optimal auf die Körbe der Rundsporthalle einstellen können, um an ihrer zuletzt nur mäßigen Trefferquote zu feilen.

Unterdessen wird sich Lee Jeka auf ein Wiedersehen der besonderen Art freuen dürfen. Der in den vergangenen Spielen zumindest offensiv konstanteste Akteur von Science City absolvierte seinen erste Basketball-Schritte außerhalb des sechsten Kontinents in der Saison 2004/2005 bei den BasCats, verbrachte im Anschluss drei weitere Spielzeiten an der Nordsee.

Nach der zuletzt erlittenen Jenaer Niederlage gegen Paderborn haben auch die Gastgeber noch einigen Frust des vorherigen Spieltages aufzuarbeiten. Ohne ihren etatmäßigen Centerspieler Evan Harris kam Cuxhaven in Kirchheim mit 77:107 unter die Räder, wird sich vor heimischen Publikum für diese Klatsche rehabilitieren wollen. Nachdem Harris aufgrund eines Nasenbeinbruchs gegen Jena mit einer Spezialmaske auflaufen wird, ist der Flügel Scott Thomas (20,3 Pkt im Schnitt, 21 Pkt in der Hinrunde gegen Jena) unumstrittener Star der BasCats. Während im Cuxhavener Kader mit Assistenzcoach Sean McCaw auch ein ehemaliger Jenaer vertreten ist, führt der erst 23-jährige Lette Krists Plendiskis das Cheftrainer-Zepter.  

Unabhängig von Stärken und Schwächen, von Verletzungen und schwanken Leistungskurven, stehen die Thüringer bei den heimstarken BasCats in der Pflicht endlich mal wieder ihr wahres Leistungspotential abzurufen. Schließlich hat man nach den verpassten Möglichkeiten in Chemnitz und gegen Paderborn in einem nur um Nuancen getrennten Tabellenmittelfeld der ProA noch einiges gutzumachen.

Tom Prager

H&H Makler