Engagement für Frauen im Fokus der Öffentlichkeit

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Vor 22 Jahren, im Jahr 1992, beschloss der Kreistag des Landkreises Gotha, den Frauenförderpreis auszuloben. Mit diesem Preis, der bis 2005 jährlich und seitdem alle zwei Jahre verliehen wird, werden Persönlichkeiten, Initiativen oder Projektgruppen geehrt, die sich die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen in der Region zum Ziel gesetzt haben.

Die Resonanz auf die Ausschreibungen war in all den Jahren groß und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie viele ehrenamtliche Initiativen von Frauen und Frauengruppen sich seitdem etabliert haben und welche Aktivitäten beispielsweise zur Förderung von Frauen in der Arbeitswelt beitragen.

Am Montag (17.11.) sind abermals sechs Frauen mit dem mit 1.500 Euro dotierten Preis des Landkreises Gotha geehrt worden, weil sie als ehrenamtliche Familienassistentinnen des Vereins zur Förderung und Bildung Jugendlicher e.V. (FöBi) tätig sind. Helgit Bauerfeind, Peggy Erdmann, Angelika Gross-Schmied, Viola Limprecht, Birgit Wolfram und Sarah Winter unterstützen die sozialpädagogischen Familienhelferinnen des Fachbereiches Kinder- und Jugendhilfe Flexible Ambulante Hilfe der FöBi unter Leitung von Katrin Machts bei deren praktischer Arbeit mit Familien in schwierigen Lebenslagen.

Die Familien-Assistentinnen stehen den Familien im Alltag bei und leiten sie in praktischen Dingen an – immer mit dem Ziel, die Situation von Kindern zu verbessern. Gerade in schwierigen Lebenslagen brauchen Familien eine helfende Hand, Beistand oder Anerkennung, um die eigene Situation dauerhaft zu verbessern. Die ehrenamtlichen Helferinnen unterstützen Familien bei alltäglichen Verrichtungen: Das sind beispielsweise das gemeinsame Kochen, Putzen, Einkaufen, Waschen oder das Sortieren und Entsorgen von Müll. Bei diesen häuslichen Alltagsaufgaben tragen die Familien-Assistentinnen mit ihren persönlichen Lebenserfahrungen dazu bei, das Selbsthilfepotenzial der Familien zu aktivieren bzw. zu stärken. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist der Grundsatz, der ihre Tätigkeit charakterisiert.

„Bemerkenswert ist, dass der Vorschlag für die Würdigung der heutigen Preisträgerinnen von den Familien, denen diese beistehen, selber kommt“, so die Gleichstellungsbeauftragte Katrin Luster.

„Durch ihre Unterstützung habe ich es geschafft, eine gerade Linie in meinen Haushalt zu kriegen…Mit ihrer freundlichen, aber auch bestimmten Art hat sie mir gezeigt, dass es immer Wege und Lösungen gibt…Ich finde es gut, dass mich Frau Gross-Schmied bei Ämter- und Behördenwegen unterstützt…Man kann ihnen alles anvertrauen…“, mit diesen und anderen persönlichen Worten beschreiben die Familien in ihrem Vorschlag, was sie an der Zusammenarbeit mit den Familien-Assistentinnen schätzen.

Für ihre ehrenamtlichen Aktivitäten wurden im Rahmen der Preisverleihung zudem weitere Frauen geehrt:

Seit nunmehr 14 Jahren betreuen Ingrid Lutze, Anneliese Krenzel, Astrid Rische und Margit Messner die Kleiderkammer des Diakoniewerkes Gotha. Sie sichern nicht nur die regelmäßigen Öffnungszeiten ab, sondern sichten und sortieren die eingehenden Kleiderspenden und sorgen dafür, dass die Kleiderkammer gut funktioniert.

Im Projekt „Lila Engel“ der Freiwilligenagentur des Diakoniewerkes Gotha arbeiten Anita Kämmerer, Mechthild Aue, Heidemarie Groth und Marion Harnisch mit. Sie sorgen als Helferinnen bei zahlreichen Veranstaltungen unterschiedlicher Träger für einen reibungslosen Ablauf, indem sie routiniert beim Service helfen. Darüber hinaus sind sie in der Seniorenbetreuung, im Tierheim, in der Kirchgemeinde oder im Verein der Orangeriefreunde sehr aktiv.