Erfurter Augustinerkloster und Thillm schließen Vereinbarung

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Das Evangelische Augustinerkloster in Erfurt und das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) wollen bei der Reformationsdekade Luther.2017 eng zusammenarbeiten. Erweitert werden soll insbesondere die schulische Arbeit während der Dekade.

„Die Befassung  mit dem Werk Martin Luthers und seiner Zeit führt uns in einen Diskurs, zwischen Erkenntnisgewinnung und der Formulierung kritischer Fragestellungen“, erklärte Andreas Jantowski, der Direktor des Thillm. Dabei gehe es nicht um das bloße Erinnern an die Leistungen Luthers und seiner Mitstreiter. „Vielmehr wollen wir mit unserem Engagement in der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 Aspekte beleuchten, die im Kontext der Herausforderungen stehen, denen sich der Unterricht im 21. Jahrhundert stellen muss“, fügte Jantowski hinzu. So sei die Frage nach dem Verhältnis von Religion, Kultur und Politik wieder hoch aktuell geworden.

“Diese  Kooperationsvereinbarung stärkt die Bildungsarbeit unseres Klosters“, sagte Kurator Lothar Schmelz. Außer dem seit 2007 laufenden Schulprojekt „Lern- und Lebensort Augustinerkloster“ werde man sich auch der Fort- und Weiterbildung für Schulleiterinnen und Schulleiter und Lehrerinnen und Lehrer widmen. „Diese gemeinsame Aktivität öffnet weitere Horizonte. Es ermöglicht allen Beteiligten an einem historischen und authentischen Ort sich intensiv mit der Reformationsgeschichte zu beschäftigen“, sagte der Kurator.

Gemeinsames Symposium

Mit einem gemeinsamen Symposium entfalteten das Erfurter Augustinerkloster und das ThILLM  bereits im März 2010 erste Aktivitäten mit Blick auf das Jubiläumsjahr: Luther 2017. 500 Jahre Reformation.  Aus diesem Anlass präsentierte das ThILLM erstmals die Ausstellung „Martin Luther und der kulturelle Wandel im konfessionellen Zeitalter“ in der Erfurter Augustinerkirche, die seitdem für die schulische Bildungsarbeit zur Verfügung steht und auch als Wanderausstellung über die Landesgrenzen Thüringens hinweg gefragt ist.

Die künftigen gemeinsamen Unterrichtsmaterialien und die dazugehörigen Fortbildungen wollen einerseits ein Bewusstsein für die Wirkungen von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen bei Schülerinnen und Schülern erzeugen und zeigen, dass jeder Einzelne bei aktiver Teilnahme und Teilhabe an der Gestaltung des Wandels als Individuum bedeutend ist. Andererseits soll die besondere Bedeutung der Reformation als Bildungsgegenstand in den Materialien Schülerinnen und Schülern dazu veranlassen, über die historischen Gründe von Spaltung, über religiöse Intoleranz und Diskriminierung während der Zeitenwende um 1500 mit Blick auf unseren heutigen Erfahrungshorizont nachzudenken.

H&H Makler