Expertenkreis organisiert Beratungsnetzwerk für Häuslebauer

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Die Informationen rund um erneuerbare Energien, deren Nutzung, Kosten oder Leistungsmerkmale sind reichlich, schaut man im Internet, in Magazine oder Zeitungen. Nicht nur für Fachfirmen, erst recht für Häuslebauer, Eigenheimbesitzer oder Sanierungswillige wird es immer schwieriger, sich auf den rasant entwickelnden Märkten zu orientieren. Was eignet sich am besten? Welche Vor-und Nachteile haben die einzelnen Energieformen?  Worauf muss ich bei meiner Entscheidung achten und welche Fördermittel gibt es wofür? Solche Fragen will ab sofort ein neues Thüringer Beratungsnetzwerk mit Sitz in Gotha beantworten.

Effizienzhäuser, Wohnraumlüftung, Photovoltaik, Windkraft, Geotherrmie, Blockheizkraftwerke, Gas-, Öl- oder Holzheizungen,– das alles sind für die Experten keine böhmischen Dörfer. Für den fachfremden Otto-Normal-Verbraucher, der demnächst ein neues Eigenheim bauen will, sanieren oder modernisieren möchte, jedoch ein völlig neues Thema. Fachfirmen beraten in der Regel, planen und bauen die neue Energieform, Messen informieren über die einzelnen technischen Entwicklungen. Rechnen und eine gute Entscheidung treffen muss man allerdings selbst.

Hier will ein Netzwerk aus Fachleuten im mitteldeutschen Raum demnächst Abhilfe schaffen. „Kaum eine Handwerksfirma kennt sich tatsächlich mit allen speziellen Formen der erneuerbaren Energien aus – meist hat man sich auf eine bestimmte Technik spezialisiert“, erklärt Mike Rothe, Sprecher des Kompetenzzentrums für Bau und Energie Thüringen e.V., kurz BEnZ genannt. „Daher kamen wir auf die Idee, Experten aus allen Bereichen zusammenzuführen, zu vernetzen und diese Informationen den Verbrauchern zur Verfügung zu stellen.“

Wo am vergangenen Aschermittwoch einerorts der Karneval verabschiedet wurde, fand andernorts die Gründungsveranstaltung des Beratungszentrums statt. Mit ihr wurde das neue Netzwerk „BEnZ“ ins Leben gerufen. Neun Fachleute aus den Bereichen Bauplanung, Bausanierung, Finanzierung, Fördermittelberatung und Gebäudetechnik gründeten das Kompetenzzentrum mit Sitz in der Gothaer Gleichenstraße Nummer 20. Sie wollen als Referenten und Berater künftig einen neutralen und herstellerunabhängigen Überblick über die verschiedenen Funktionsweisen der Energiesysteme und Baumaterialien bieten und zeigen Vor-und Nachteile sowie Kosten-und Leistungsstrukturen auf, mit denen sich Eigenheimbesitzer bei Neubau, Ausbau, Sanierung oder Modernisierung auskennen müssen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. In der integrierten Ausstellungshalle des BEnZ können sich Interessierte zudem die einzelnen Komponenten und Geräte zeigen und erklären lassen.

„Es wird sicher noch einige Wochen dauern, bis die Ausstellung vollständig bestückt und die ersten Veranstaltungen angeboten werden können“, gibt Mike Rothe einen Ausblick auf die Arbeit der nächsten Wochen. „Nach der Vereinsgründung werden wir im nächsten Schritt regelmäßige Beratungstage, Infoabende für Eigenheimbesitzer, Handwerkerfrühstücke mit Herstellern und Diskussionsrunden mit Fachleuten anbieten sowie gemeinsame Projekte mit Schulen und Jugendzentren begründen“, so der Architekt.  „Denn der Fachkräftemangel macht auch vor den erneuerbaren Energien nicht Halt“. Spätestens im Mai wird das Kompetenzzentrum für Bau und Energie Thüringen e.V. mit einem großen Informationstag offiziell eröffnet. Bis dahin wartet noch eine Menge Arbeit auf das frischgebackene BEnZ-Team.

Foto:  Mike Rothe, Sprecher des neu gegründeten Kompetenzzentrums für Bau und Energie Thüringen e.V. (BEnZ) erklärt Häuslebauern die Funktion eines Nullenergiehauses in Kombination mit Dämmmaterialien, Erdwärme und Photovoltaik.

H&H Makler