Frauenbeschäftigung in Mittelthüringen

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Die Zahl der Erwerbspersonen reduziert sich in Thüringen bis 2030 um über ein Drittel. Damit gehen Tausende von Fachkräften in den Ruhestand und aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge stehen auch deutlich weniger Jugendliche in den Startlöchern.

as können Unternehmen tun, um auch morgen noch Fachkräfte zu haben? Neben der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung Älterer und Ausländer bringt vor allem eines den größten Erfolg: die Arbeitszeit von weiblichen Beschäftigten erhöhen. „Frauen sind sehr gut ausgebildet, gleichzeitig werden ihre Potenziale nur ungenügend genutzt. Durch Familienfreundlichkeit machen sich Unternehmen für Bewerberinnen attraktiv und können auch qualifizierte Fachkräfte der Stillen Reserve erschließen“, sagt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.

Frauen stellen die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Mittelthüringen. In Mittelthüringen waren im Juni 2014 104.000 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen um 19 Prozent.

Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass Frauen zumeist in Teilzeit arbeiten: 48 Prozent arbeitet reduziert. Frauen sind auch häufiger geringfügig beschäftigt. Bei den 33.000 Minijobbern in Mittelthüringen sind 57 Prozent Frauen. Nach Befragungen des IAB wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Insbesondere Minijobberinnen sind unzufrieden. Durch den Minijob kommen Wiedereinsteigerinnen zwar leichter zurück in den Beruf, doch in vielen Fällen entwickelt es sich zur Teilzeitfalle. „Die Familiengründung ist für Frauen immer noch häufig mit dem Ende der Vollzeitbeschäftigung verbunden. Oft folgen Teilzeit und Minijobs, nicht selten zu geringeren Löhnen. Meist bleibt die Weiterbildung häufig auf der Strecke und damit auch der berufliche Aufstieg“, sagt Beatrice Ströhl. Das zeigt auch die Bezahlung. In Mittelthüringen verdient eine Frau im Durchschnitt 2.219 Euro brutto im Monat – ein Mann knapp 100 Euro mehr.

Landeshauptstadt Erfurt
Frauen stellen über die Hälfte (52 Prozent) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Erfurt. In der Landeshauptstadt waren im Juni 2014 53.000 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen um 5 Prozent.

Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass Frauen zumeist in Teilzeit arbeiten. In Erfurt sind knapp 20.000 Frauen Teilzeitbeschäftigte. Damit liegt der Anteil der Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten bei 81 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen um 54 Prozent. Frauen sind auch häufiger geringfügig beschäftigt. Unter den 19.300 Minijobbern in Erfurt sind 56 Prozent Frauen. Nach Befragungen des IAB wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Insbesondere Minijobberinnen sind unzufrieden. Durch den Minijob kommen Wiedereinsteigerinnen zwar leichter zurück in den Beruf, doch in vielen Fällen entwickelt es sich zur Teilzeitfalle.

Bei der Bezahlung schneiden Frauen in Erfurt etwas besser ab als in anderen Regionen. In der Landeshauptstadt verdient eine Frau im Durchschnitt 2.505 Euro brutto im Monat – ein Mann 40 Euro weniger.

Landkreis Sömmerda
Im Landkreis Sömmerda waren im Juni 2014 23.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hier liegt der Anteil der weiblichen Beschäftigten bei 43 Prozent. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen um 14 Prozent.

Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass Frauen zumeist in Teilzeit arbeiten. Im Landkreis sind knapp 3.600 Frauen Teilzeitbeschäftigte. Damit liegt der Anteil der Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten bei 84 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen um 61 Prozent. Frauen sind auch häufiger geringfügig beschäftigt. Unter den 3.400 Minijobbern sind 59 Prozent Frauen. Nach Befragungen des IAB wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Insbesondere Minijobberinnen sind unzufrieden. Durch den Minijob kommen Wiedereinsteigerinnen zwar leichter zurück in den Beruf, doch in vielen Fällen entwickelt es sich zur Teilzeitfalle.

Bei der Bezahlung schneiden Frauen deutlich schlechter ab als in anderen Regionen. Im Landkreis verdient eine Frau im Durchschnitt 1.816 Euro brutto im Monat – ein Mann 322 Euro mehr.

Ilm-Kreis
Im Ilm-Kreis waren im Juni 2014 37.800 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hier liegt der Anteil der weiblichen Beschäftigten bei 43 Prozent. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen um 15 Prozent.

Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass Frauen zumeist in Teilzeit arbeiten. Im Ilm-Kreis sind knapp 6.300 Frauen Teilzeitbeschäftigte. Damit liegt der Anteil der Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten bei 80 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen um 67 Prozent. Frauen sind auch häufiger geringfügig beschäftigt. Unter den 5.600 Minijobbern sind 57 Prozent Frauen. Nach Befragungen des IAB wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Insbesondere Minijobberinnen sind unzufrieden. Durch den Minijob kommen Wiedereinsteigerinnen zwar leichter zurück in den Beruf, doch in vielen Fällen entwickelt es sich zur Teilzeitfalle.

Bei der Bezahlung schneiden Frauen deutlich schlechter ab als in anderen Regionen. Im Landkreis verdient eine Frau im Durchschnitt 2.092 Euro brutto im Monat – ein Mann 209 Euro mehr.

Stadt Weimar
In der Stadt Weimar waren im Juni 2014 23.500 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hier liegt der Anteil der weiblichen Beschäftigten bei 57 Prozent. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen um 16 Prozent.
Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass Frauen zumeist in Teilzeit arbeiten. Im Landkreis sind knapp 5.600 Frauen Teilzeitbeschäftigte. Damit liegt der Anteil der Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten bei 80 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen um 84 Prozent. Frauen sind auch häufiger geringfügig beschäftigt. Unter den 4.300 Minijobbern sind 57 Prozent Frauen. Nach Befragungen des IAB wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Insbesondere Minijobberinnen sind unzufrieden. Durch den Minijob kommen Wiedereinsteigerinnen zwar leichter zurück in den Beruf, doch in vielen Fällen entwickelt es sich zur Teilzeitfalle.

Bei der Bezahlung schneiden Frauen in Weimar etwas besser ab als in anderen Regionen. In der Kulturstadt verdient eine Frau im Durchschnitt 2.634 Euro brutto im Monat – ein Mann 129 Euro weniger.

Kreis Weimarer Land
Im Kreis Weimarer Land waren im Juni 2014 24.600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hier liegt der Anteil der weiblichen Beschäftigten bei 47 Prozent. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Frauen um 12 Prozent.

Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass Frauen zumeist in Teilzeit arbeiten. Im Landkreis sind knapp 4.700 Frauen Teilzeitbeschäftigte. Damit liegt der Anteil der Frauen an allen Teilzeitbeschäftigten bei 78 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen um 82 Prozent. Frauen sind auch häufiger geringfügig beschäftigt. Unter den 3.900 Minijobbern sind 55 Prozent Frauen. Nach Befragungen des IAB wünschen sich Frauen eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit. Insbesondere Minijobberinnen sind unzufrieden. Durch den Minijob kommen Wiedereinsteigerinnen zwar leichter zurück in den Beruf, doch in vielen Fällen entwickelt es sich zur Teilzeitfalle.

Bei der Bezahlung schneiden Frauen schlechter ab als in anderen Regionen. Im Landkreis verdient eine Frau im Durchschnitt 2.046 Euro brutto im Monat – ein Mann 50 Euro mehr.

H&H Makler